3sat wiederholt die spektakuläre "Terra X"-Dokureihe, die mit den gängigen Piraten-Mythos aufräumt. Los geht's mit einem Beitrag über die Korsaren, die lange das Mittelmeer unsicher machten und Europäer in die nordafrikanische Sklaverei verschleppten.
Im 18. Jahrhundert lebten nicht nur hunderttausende schwarzafrikanischer Sklaven in den USA, sondern auch unzählige Weiße in nordafrikanischer Sklaverei. Die hochspannende Dokumentation "Freibeuter der Meere: Die Korsaren", die 3sat als Auftakt einer dreiteiligen Piraten-Reihe wiederholt, erzählt mit aufwendig nachgestellten Szenen die weitgehend unbekannte Geschichte. Es geht um Menschenhandel, Piraterie und unfassbare Brutalität. Die Korsaren machten einst das Mittelmeer unsicher.
Die Piraten mit Zentrum in Algiers überfielen europäische und amerikanische Handelsschiffe und versklavten bis zu einer Million Menschen, bis massive Gegenwehr ab 1805 den Korsaren langsam ein Ende bereitete. Im Zentrum des Films von Christoph Weinert steht das wahre Schicksal des Amrumer Schiffsjungen Hark Olufs, der um 1720 von den Korsaren gefangen genommen wurde. Nachdem sein Vater das geforderte Lösegeld von 800 Mark nicht aufbringen konnte, machte Olufs eine erstaunliche Karriere: Vom mehrfach verkaufen Sklaven stieg er zum Feldherrn eines muslimischen Fürsten auf.
Direkt im Anschluss geht es um 14.35 Uhr mit "Freibeuter der Meere: Sir Francis Drake" weiter. Der berühmt-berüchtigte englische Kapitän rettete einst Königin Elisabeth vor dem Bankrott, schwächte die spanische Seemacht und breitete den Briten den Weg zum Aufbau ihres Kolonialreichs – als Verbrecher mit Rückendeckung "von ganz oben".
Mit "Freibeuter der Meere: Piraten des Kaisers", dem dritten Teil der Reihe, rundet sich die geschichtliche Rückschau um 15.20 Uhr. Es geht an den Beginn der Moderne: Die Dokumentation rekonstruiert die Einsätze eines Kaperfahrers der deutschen Marine im Ersten Weltkrieg.
Freibeuter der Meere: Die Korsaren – Di. 20.12. – 3sat: 13.55 Uhr