Gioachino Rossini: Moses und Pharao
10.05.2025 • 00:50 - 03:44 Uhr
Musikspiel, Oper
Lesermeinung
Moses und der Pharao stehen für zwei unvereinbare Welten: Auf der linken Seite das Lager der versklavten Hebräer, auf der rechten Seite die moderne Technokratie, die in Verbindung zur modernen Welt und für die Arroganz der Mächtigen steht.
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Jeanine De Bique (li.) spielt die Israelitin Anaï.
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Aménophis (Pene Pati) hält Anaï (Jeanine De Bique). Sie fühlt sich schuldig, weil sie ihn liebt.
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Michele Pertusi glänzt in „Moses und Pharao“ als Moses.
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Originaltitel
Moïse et Pharaon
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2022
Musikspiel, Oper

Gioachino Rossini: Moses und Pharao

Für seine Oper ließ sich Gioachino Rossini (1792-1868) von dem berühmten Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten inspirieren, der in der spektakulären Durchquerung des Roten Meeres endete. Moses und Pharao, 1827 in Neapel uraufgeführt, ist ein bahnbrechendes Werk, maßgeblich getragen von Chorgesängen. Im Orchestergraben führt Michele Mariotti, Experte für das italienische 19. Jahrhundert, beherzt und elegant durch die Sätze der Partitur. Michele Pertusi glänzt als Moses, der Tenor Pene Pati leiht Aménophis seine warme Stimme und Jeanine De Bique erweckt Anaï zum Leben. Moses und der Pharao sind nicht nur zwei Figuren, sondern stehen für zwei unvereinbare Welten. Diese Gegensätze spiegeln sich im Bühnenbild wider: Auf der linken Seite befindet sich das Lager der versklavten Hebräer - auf der rechten Seite die moderne Technokratie, die in Verbindung zur modernen Welt und für die Arroganz der Mächtigen steht. Sie glauben, alles zu kontrollieren, stellen sich aber bald in ihrer Unzulänglichkeit bloß. Tobias Kratzers engagierte Aktualisierung des Stoffes zeigt einmal mehr, wieso er bereits öfter für seine klugen Adaptionen ausgezeichnet wurde. Er verdiente sich in den vergangenen Jahren mit seinen Neuinszenierungen von Faust, Tannhäuser und Wilhelm Tell einen Ruf als "eines der größten Regietalente seiner Generation". Mit diesem Stück vereinbart er ein grandioses Bühnenerlebnis mit der notwendigen Überführung eines Stoffes in die heutige Zeit, der beim Publikum vor allem Bilder der Hollywoodproduktion von Cecil B. DeMille heraufbeschwört. Auf der Bühne des erzbischöflichen Palastes tritt die biblische Erzählung in Resonanz mit der komplexen Realität des modernen Mittelmeerraumes und seinen aktuellen Migrationsbewegungen - gleichsam in einem Spannungsfeld zwischen Realismus und Utopie. Aufzeichnung vom 12. Juli 2022 beim Opernfestival von Aix-en-Provence.

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