Großstadtförsterin - Berliner Besonderheiten
01.03.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Drama
Lesermeinung
Zum Auftakt der neuen ARD-Reihe "Großstadtförsterin" übernimmt Försterin Jana (Stefanie Reinsperger) kurzerhand die Revierleitung im Grunewald, Berlin.
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Für eine authentische Darstellung wurden Forst-Experten während der Dreharbeiten herangezogen. Es ist also authentisch, dass Forstwirtin Yvonne Mieder (Barbara Schwarz) auch heute noch mit Rückepferden arbeitet.
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Revierleiterin Jana Doussière (Stefanie Reinsperger) und Forstwirtschaftsstudent Selim Said (Burak Sercan Akyol) sorgen sich um ein Forschungsfeld im Grunewald.
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Forstwirtschaftsstudent Selim Said (Burak Sercan Akyol, von links), Forstwirtin Yvonne Mieder (Barabara Schwarz), Revierleiterin Jana Doussière (Stefanie Reinsperger) und Forstwirt Robin Precht (Eugen Knecht) verfolgen das gleiche Ziel: den Schutz des Grunewaldes.
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Nicht nur das Thema Forstwirtschaft spielt in der neuen ARD-Reihe eine wichtige Rolle: Auch die Höhen und Tiefen einer langjährigen Freundschaft sind immer wieder Thema. Denn Senatsmitarbeiterin Aylin Kaya (Aybi Era, links) und Revierleiterin Jana Doussière (Stefanie Reinsperger) zanken sich oft über das Thema Naturschutz.
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Originaltitel
Großstadtförsterin
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Fernsehfilm, Drama

Die gute Fee vom Grunewald

Von Marina Birner

Was macht eigentlich ein Förster? Das Aufgabengebiet ist auf jeden Fall so vielfältig, dass es für eine ganze TV-Reihe reicht. Die neue Titelheldin am Freitagabend im Ersten ist eine "Großstadtförsterin" im Grunewald bei Berlin. Ist doch mal was ganz anderes!

Wald – davon kann es bekanntlich gar nicht genug geben. An japanischen Universitäten ist die Waldmedizin ein anerkanntes Forschungsgebiet, und Waldbaden soll Kreislauferkrankungen vorbeugen. Ein Waldspaziergang tut's fürs Erste natürlich auch. Weil es unserer Seele gut tut. Grün ist sogar die einzige Farbe, die das Auge stressfrei wahrnehmen kann. Alles spricht also dafür, dass jeder ein Stück Natur in seinen Alltag integrieren sollte. Und auch das Fernsehen kommt an diesem Motiv natürlich nicht vorbei. Unter dem Titel "Großstadtförsterin" gibt es nun gleich eine ganze Filmreihe – Waldbaden für zu Hause gewissermaßen.

Die junge Försterin Jana Doussière (grandios: Stefanie Reinsperger) kann zwar nicht so gut mit Menschen, dafür aber umso besser mit allem, was wächst, kreucht und fleucht. Sie ist eine Baumliebhaberin, wie sie im Buche steht. Und wer jetzt denkt, Jana sei so eine Verrückte, die nur Bäume umarmt und mit Tieren spricht, der irrt. In der neuen Titelheldin am Freitagabend im Ersten steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Mit ihrem kurzfristigen Dienstantritt im Forstamt Grunewald als Revierleiterin startet die neue Reihe "Großstadtförsterin".

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Unter der Regie von Sabine Bernardi lässt Drehbuchautorin Beatrice Meier die einsamkeitsliebende Protagonistin aus einem wilden Wald in den Vogesen in einen Großstadtwald mit all seinen "Berliner Besonderheiten" (so der Episodentitel) stolpern. Jana sucht, geplagt von Trennungsschmerz und Verlust, schon lange die Ruhe in der Natur. In Berlin, dieser neuen, lauten Welt, ist sie erst mal ziemlich überfordert und merkt kurz nach ihrer Ankunft: Sie ist eben die komische Neue. Aber niemand will lange einfach nur "die Neue" sein. Nur blöd, dass sich Jana mit den eingeschworenen Verbindungen im Berliner-Team schwertut.

Gut hingegen, dass sie sich immer auf ihre alte Freundin Aylin Kaya (Aybi Era) verlassen kann. Na ja, fast immer. Denn Aylin strebt eine höhere Position im Berliner Senat an. Zwar will sie im Naturschutz etwas bewegen, doch das negative Ausmaß ihrer von Ehrgeiz getriebenen Entscheidungen wird ihr oft erst spät bewusst. Mithin eine Bewährungsprobe für ihre Freundschaft.

Der Grunewald bei Berlin ist so viel mehr als nur eine Spielwiese für Menschen

Nicht nur das Gezanke hält Jana auf Trab. Auch ein pinkfarbenes Sofa in den Bäumen, ignorante Hundebesitzer, demonstrierende Wildschweinfans und engagierte Naturschützer bringen sie an ihre Grenzen. Vom grimmigen Forstwirtschaftsmeister Robin (Eugen Knecht) ganz zu schweigen. "Ein Keiler, der Rucksäcke klaut, und Kinder, die mit Popcorn um sich werfen – das ist kein Wald, das ist ein Desaster", muss Jana entsetzt feststellen. Hinzu kommt, dass nur noch vier Prozent der Bäume auf dem Gelände völlig gesund sind. Schließlich geht es um ein Stück Natur, direkt vor der Haustür der Menschen. Um einen Wald, der von Dilettanten zur Spielwiese umfunktioniert wird – oft ohne Rücksicht auf Verluste. "Der Wald der Zukunft wächst heute bereits heran, es gilt, dem Klimawandel zu begegnen und den Wald dabei unter Naturschutz für die Städter das ganze Jahr erlebbar zu halten", erklärt die Regisseurin.

"Nirgends sonst in Deutschland gibt es mitten in der Großstadt eine so große Waldfläche", weiß Produzentin Rima Schmidt. Der Plan war, das althergebrachte Förster-Genre neu anzugehen: mit einer jungen, weiblichen Hauptfigur, die moderne und lebensnahe Probleme hat. Jeder weiß, was ein Förster ist. Aber wissen auch die meisten, was ein Förster den lieben langen Tag so macht?

Forstalltag – was ist das eigentlich?

Für eine authentische Darstellung sorgte unter anderem die ehemalige Forstamtsleiterin Dr. Katja Kammer. Laut Meier habe die Expertin das Team in die Thematik und den Forstalltag eingeführt. Darüber hinaus stand ihnen der Sprecher der Berliner Forsten, Peter Harbauer, beratend zur Seite. Schmidt betonte: "Das Ziel war, gleichzeitig zu unterhalten und zu informieren." Realitätsnähe scheint bei diesem doch sehr komplexen Thema das A und O gewesen zu sein. Die Macher heben den moralischen Zeigefinger, getarnt als leichtes Unterhaltungsfernsehen am Freitagabend. Gedreht wurde an Originalmotiven im Grunewald und im Berliner Stadtgebiet.

"Großstadtförsterin – Berliner Besonderheiten" – Fr. 01.03. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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