Logan - The Wolverine
01.01.2019 • 22:35 - 01:15 Uhr
Spielfilm, Actionfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Hint
Spielfilm in HD, [Bild: 16:9 ]
Originaltitel
Logan
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
16+
Kinostart
Do., 02. März 2017
Spielfilm, Actionfilm

Auf dem Weg zur Erlösung

Von Andreas Fischer

Hugh Jackman verabschiedet sich in "Logan" mit Würde und Gewalt von den X-Men.

Dass die brutale Comicverfilmung "Logan" (2017) vor rund zwei Jahren außer Konkurrenz auf der Berlinale lief, mochte damals viele überrascht haben. Bei genauerem Hinsehen jedoch passte der starke Abschluss der Wolverine-Trilogie ziemlich gut in den Jahrgang 2017. Er setzte nicht nur einen blutroten Schlusspunkt, sondern baute für die moralischen und ethischen Themen des Festivals, für Flüchtlinge und Grenzüberschreitungen, eine Brücke in die Multiplexe. Dass die ziemlich tragfähig war, lag auch, aber nicht nur am grandios-grantigen Hauptdarsteller Hugh Jackman in einer würdevollen Abschiedsvorstellung als Wolverine. ProSieben zeigt den düsteren Actionfilm als TV-Premiere am Neujahrstag.

Es ist vor allem Regisseur James Mangold ("Walk The Line") zu verdanken, der mit Mut zur Provokation und gegen jede Blockbuster-Konvention ein düsteres, realistisches und intimes Roadmovie und einen apokalyptischen Anti-Western schuf – mit Gewalteskalationen, die so unerträglich brutal wie unvermeidlich sind. "Logan" nimmt sich mit einem reduzierten Handlungskorsett viel Zeit für seine Figuren und erlaubt sich eine Konsequenz und eine emotionale Intensität, wie man sie in Comic-Verfilmungen noch nicht gesehen hat.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Dreckig und staubig ist es im Jahr 2029 im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko, wo sich der sichtlich gealterte Logan (Jackman) als Chauffeur einer Luxus-Limousine verdingt, sich nach Dienstschluss besinnungslos säuft und in lichten Momenten für Charles Xavier (Sir Patrick Stewart) sorgt. Mit Professor X und dem seherisch begabten Caliban (Stephen Merchant) lebt Logan in einer Art WG – sie sind nach den Kriegen der vergangenen Jahre wohl die letzten Mutanten auf der Welt. Doch dann taucht die zehnjährige Laura (Dafne Keen) auf.

Das Mädchen ist Logan in vielerlei Hinsicht ziemlich ähnlich und will sich von Wolverine zu einem sicheren Ort am anderen Ende der USA bringen lassen. Laura wird im Auftrag einer Gen-Firma von einer Privatarmee unter der Leitung des Cyborgs Donald Pierce (Boyd Holbrook) gejagt. Auf dem Weg nach North Dakota wird der Reisegruppe natürlich kein roter Teppich ausgerollt. Wenngleich sich jeder Teppich, den sie betreten, blutrot färbt ...

Wenn sich die Klingen durch Gesichter bohren, wenn Köpfe und Gliedmaßen abgetrennt werden, dann sind das kaum erträgliche Bilder. Der Gore-Faktor ist unvermeidlich, er illustriert wirkungsvoll die Konsequenzen des Tötens, mit denen Logan seit Jahrhunderten klarkommen muss und die nun auch Laura nicht erspart bleiben. Es gibt keine Helden mehr, es gibt nur des Lebens müde Kampfmaschinen und ihre Kinder, die nichts anderes gelernt haben, in dieser düsteren Zukunftsversion einer unerträglichen Gegenwart, deren Schlüsselszene fast schon ein Flehen ist.

"Logan" ist ein Requiem für all die Superhelden, die sich den Tod herbeisehnen – und denen am Ende die Erlösung gewährt wird. Der Preis dafür ist freilich hoch. Nicht für Wolverine, aber für Laura und ihre X-Kids-Freunde, denen die Welt leider nicht erspart bleibt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "Logan – The Wolverine"

Darsteller

Ein dämonischer Sympath: Hugh Jackman.
Hugh Jackman
Lesermeinung
Ein vielfach ausgezeichneter Schauspieler: Patrick Stewart
Patrick Stewart
Lesermeinung

Top stars

Das beste aus dem magazin

Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.