Mit dem Postschiff durch die Südsee
23.06.2025 • 20:15 - 21:00 Uhr
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
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Köchin Hitirere Raioaoa beim Haiefüttern auf Fakarava, Tuamotu-Archipel.
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Drohnenflug über Fakarava, Tuamotu-Archipel
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Claires Tanzgruppe beim traditionellen marquesianischen Tanz, Ua Pou/Marquesas.
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Teiki Tauatetua auf der Aranui.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Natur + Reisen, Natur + Umwelt

Mit dem Postschiff durch die Südsee

Mitten im größten Ozean der Welt, dem Pazifik, liegt Französisch-Polynesien. Eine Ansammlung von Inseln und Atollen, die sich über riesige Distanzen erstreckt. Inseln wie Tahiti und Bora-Bora sind Inbegriff von Südsee und unbeschwertem Leben. Fernab den Hauptinseln befinden sich die Marquesas: ein Inselarchipel mit atemberaubender Landschaft voller rauer Schönheit, schroffer Felsen und naturverbundener Bewohner. Um die Menschen auf diesen abgelegenen Inseln mit allem zu versorgen, was sie nicht selbst herstellen können, macht sich alle zwei Wochen die "Aranui", ein kurioser Zwitter aus Fracht- und Kreuzfahrtschiff, auf den weiten Weg durch das unendliche Blau des Pazifischen Ozeans. Der erste Stopp der "Aranui" ist das auf halber Strecke gelegene Tuamotu-Archipel. Hitirere Raioaoa wartet dort schon sehnsüchtig auf die Ankunft des Fracht- und Kreuzfahrtschiffs. Als Köchin der einzigen Pension des Dorfs Fakarava ist sie auf die Lieferungen angewiesen. Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse bekommt sie nur aus Tahiti, da der Boden auf Tuamotu fast gänzlich aus Korallen besteht. Dafür mangelt es nicht an Fisch, den sie in ihrer malerischen Außenküche auf einem Steg zubereitet. Doch nicht nur bei den Gästen ist ihr Essen beliebt: Die Haie, die den Küchensteg stets umkreisen, können es kaum erwarten, dass Hitirere die Fischabfälle ins Meer wirft. Dann schnappen sie sofort zu - eine etwas andere Biotonne. Für Teki Tautetua ist das Leben auf See eine Art Zuhause. Er ist einer der dienstältesten Crew-Mitglieder auf der "Aranui". Was für die Touristen an Bord eine außergewöhnliche Reise über den größten Ozean der Welt bedeutet, ist für Teki Alltag. Die Liebe zum Meer wurde ihm schon in die Wiege gelegt: Von seinem Urgroßvater bis hin zu seinem Vater fuhren alle zur See. Teki trat in die Fußstapfen seiner Urahnen, die sich als erstes Volk aufmachten, den Pazifik zu erkunden. Sie entdeckten und besiedelten den Teil des Pazifiks, der heute als "Polynesisches Dreieck" bekannt ist und sich von Hawaii über Neuseeland bis hin zu den Osterinseln erstreckt. 540 Seemeilen vom Tuamotu-Archipel befinden sich die Marquesas, ein größtenteils unberührtes Naturparadies mit dichtem Wald, hohen Basaltkegeln und einer tosenden Meeresbrandung. Auch dort, in einer der abgelegensten Regionen der Erde, hat die Moderne längst Einzug gehalten. Doch die meisten Marquesianer haben auch in Zeiten der Globalisierung ihre Traditionen nicht aus dem Blick verloren. Wie zum Beispiel Tefa Yuen: Zwischen den Steinskulpturen und Tempelruinen Hiva Oas lebt er als Imker und Wildschweinjäger. Die tiefe Verbundenheit zur Natur gibt er auch an seine Kinder weiter. Auch in der kleinen, felsigen Bucht Fatu Hiva wird die "Aranui" schon sehnsüchtig erwartet. 300 Säcke Kies sollen geliefert werden, um die einzige Straße der Insel auszubauen. Das Problem ist nur, dass die Insel keinen einzigen Kai besitzt, an dem das Schiff anlegen könnte. So muss unter Leitung von Roger Halua ein Lastkahn zu Wasser gelassen werden, um die tonnenschweren Kiessäcke an Land transportieren zu können. Ein waghalsiges Unterfangen, denn das Wetter kann extrem schnell umschlagen. Fernab des Hafens und des dörflichen Trubels lebt Sara Vaki. Sie beherrscht die uralte Kunst, aus Baumrinden Stoff herzustellen: Tapa. Durch Klopfen, Schlagen und Verfilzen fertigt sie aus Rindenbast aus der Borke bestimmter Bäume Stoffe, die sie anschließend kunstvoll bemalt. Eine Tradition in der ganzen Südsee: Schon Captain James Cook, der erste Europäer, der diesen Teil des Erdballs befuhr, erhielt Tapa-Stoffe als Gastgeschenk, die er zeitlebens in seinem Besitz hatte.

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