Nightlife
15.08.2024 • 20:15 - 22:00 Uhr
Spielfilm, Komödie
Lesermeinung
Frederick Lau (links) und Elyas M'Barek feierten 2019 mit der Komödie "Das perfekte Geheimnis" einen großen Erfolg. Nun sind die beiden Freunde in "Nightlife" erneut gemeinsam zu sehen.
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Haben den Ernst der Lage erkannt: Renzo (Frederick Lau, unten) und Milo (Elyas M'Barek) sind auf der Flucht vor der halben Berliner Unterwelt.
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Zwischen Sunny (Palina Rojinski) und Milo (Elyas M'Barek) funkt es gewaltig.
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Renzo (Frederick Lau) ist verzweifelt: Er schuldet Gangstern 150.000 Euro.
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Prost: Sunny (Palina Rojinski) und Milo (Elyas M'Barek) freuen sich auf ihr Date. Doch dann kommt alles anders als gedacht.
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Die Ganoven um Sorokin (Mark Filatov, Mitte) kennen kein Erbarmen.
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Originaltitel
Nightlife
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Altersfreigabe
12+
Spielfilm, Komödie

Einmal Chaos mit Schirmchen

Von Julian Weinberger

Nach dem sensationellen Kinoerfolg von "Das perfekte Geheimnis" waren Elyas M'Barek und Frederick Lau 2020 erneut gemeinsam auf der Leinwand zu sehen. "Nightlife" ist ein amüsantes Stück Popcorn-Kino, das sich selbst nicht zu ernst nimmt und bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist.

Als Elyas M'Barek 2015 in unmittelbarer Nähe zum Münchner Marienplatz eine Bar eröffnete, war der Andrang groß. Schließlich stand der Schauspieler häufig selbst hinterm Tresen, was nicht nur fotogierige Fans anlockte. Weniger als drei Jahre später kehrte M'Barek der gehobenen italienischen Küche und den exquisiten Drinks den Rücken. Er wolle sich auf seine Arbeit vor der Kamera konzentrieren, die ohnehin zeitaufwendig genug sei, so die Begründung des gebürtigen Münchners. Dass sich die Berufe als Barkeeper und Schauspieler aber nicht zwingend im Weg stehen müssen, zeigt M'Bareks Kinokomödie "Nightlife" (2020). Gemeinsam mit Buddy Frederick Lau gelang ihm ein Jahr nach "Das perfekte Geheimnis" der nächste Kinoerfolg. Nun wiederholt das ZDF die launige Komödie zur besten Sendezeit.

M'Barek verkörpert den Barkeeper Milo, der nach einer durchzechten Partynacht neben einer Frau aufwacht, deren Namen er nicht kennt. Im Zuge einer sich anbahnenden Midlife-Crisis kommt er zur Erkenntnis, dass sich sein Leben ändern muss. Familie, Kinder und Fahrradausflüge – das ist seine Wunschvorstellung. Deswegen schmiedet Milo mit seinem besten Kumpel Renzo (Lau) den Plan, "fucking seriös" zu werden, einen eigenen Club zu eröffnen und lieber tagsüber im Büro zu arbeiten, als sich die Nacht mit Cocktailmixen um die Ohren zu schlagen. Einziges Problem: Die Bank will den Freunden keinen Kredit gewähren. Da hilft auch das leidenschaftliche Engagement des schrulligen Bankberaters Heiko (Leon Ullrich) nichts.

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Deswegen nimmt Renzo die Sache selbst in die Hand – und macht alles viel schlimmer. Ein dubioser Job läuft schief, drei Kilo Koks gehen verloren, und plötzlich ist Milo und Renzo die halbe Berliner Unterwelt auf den Fersen. Dabei hat Milo eigentlich überhaupt keine Zeit, seinem Freund aus der Patsche zu helfen. Schließlich ist er schockverliebt in die Musikmanagerin Sunny (Palina Rojinski), die allerdings kurz davor steht, in die USA auszuwandern. Noch am selben Abend haben die beiden deswegen ein Date vereinbart, das Milo unter keinen Umständen verpassen will. Das geplante romantische Abendessen gerät aber schon bald völlig außer Kontrolle.

Ein Spieleabend für die Ewigkeit

Im ersten Drittel von "Nightlife" erzählt Regisseur Simon Verhoeven ("Willkommen bei den Hartmanns") gemächlich von den Lebenssituationen seiner drei Hauptdarsteller. Die Handlungsstränge von Renzo und Milo auf der einen und Sunny auf der anderen Seite verwebt der Filmemacher recht ungelenk, und auch das ein oder andere Klischee wird breitgetreten. Sobald aber die Flucht der Chaos-Kumpels vor ukrainischen Gangstern ihren Lauf nimmt, gewinnt die Komödie deutlich an Fahrt.

Renzo und Milo stolpern von einer absurden Situation in die nächste und hinterlassen verlässlich überall Chaos. Die teilweise zum Brüllen komischen Slapstickeinlagen sind dabei erstaunlich kreativ umgesetzt. Besonders der Spieleabend bei Bankberater Heiko ist höchste Komödienkunst – wohl selten ist ein Fantasy-Rollenspiel derart lustig eskaliert wie in "Nightlife". An dieser Stelle sei allerdings vor dem Trailer gewarnt, der viele Lacher vorwegnimmt und dadurch einiges an Pulver verschießt.

Großartig sind auch die vielen Nebenfiguren und Gastauftritte, die zwar hemmungslos überzeichnet sind, aber trotzdem viel Spaß machen – vom herrlich verklemmten Bankberater Heiko über eine selbstironische "Bachelor"-Parodie von Regisseur Verhoeven bis zu Stephan Luca als fränkelnder Fitnesstrainer mit dem Traum von der großen Musikkarriere. Einer stiehlt aber allen die Show: Nicholas Ofczarek. Mit welcher Selbstverständlichkeit der Österreicher in offenem Bademantel, Unterhose, mit Wabbelbauch und Goldkettchen und mit breitem Wiener Schmäh den Unterweltboss gibt, ist ein Frontalangriff auf die Lachmuskeln. Damit stellt er sogar das erneut bestens harmonierende Duo Lau und M'Barek in den Schatten.

Zuletzt war Elyas M'Barek im "Fack ju Göhte"-Spin-off "Chantal im Märchenland" (2024) auf der Kinoleinwand zu sehen. Ab 31. Oktober ist der 42-Jährige an der Seite von Jan Josef Liefers in der Komödie "Alter weißer Mann" zu sehen.

Nightlife – Do. 15.08. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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