Der an Altersarthritis und dem Verlust seiner Frau leidende Maler Auguste Renoir lebt 1915 an der Côte d'Azur. Dort führt er zusammen mit seinem Sohn Jean ein unaufgeregtes und zurückgezogenes Leben. Die Malerei ist nach wie vor seine große Leidenschaft. Als eines Tages die junge und unbekümmerte Andrée in das Leben des Malers tritt, um für ihn Modell zu stehen, erwachen in ihm ganz neue Energien.
Bald schon beginnt Auguste, wieder beschwingt zu malen und erlebt einen zweiten Frühling. Auch der im Krieg verwundete Jean, der in einem Kampf fast sein Bein verlor, findet durch Andrée neuen Lebensmut. Mit ihr kann er vor allem seine Leidenschaft für das Kino teilen und darüber die schwere Last, die durch den Erfolg seines Vaters auf seinen Schultern liegt, fast vergessen. Jean beginnt zu sich selbst zu finden und aus dem Schatten seines Vaters herauszutreten.
Gilles Bourdos inszenierte mit "Renoir" eine visuell eindrucksvolle, in Lichtsetzung und Bildsprache am Werk Auguste Renoirs (1841 - 1919) angelehnte Künstlerbiografie, die sich auf die letzten Lebensjahre des impressionistischen Malers konzentriert. Anhand seines Sohnes, Jean Renoir (1894-1979), der später Filmemacher wurde und mit "Die große Illusion" und "Die Spielregel" zwei zeitlose Meisterwerke der Filmgeschichte drehte, kündigt sich das Kino als neue Kunstform des 20. Jahrhunderts bereits an.
Auch andere Mitglieder der Familie Renoir waren bald für das neue Medium tätig: Jeans Bruder war der Schauspieler Pierre Renoir, sein Neffe der Kameramann Claude Renoir.