Wendland - Stiller und der Wolf im Schafspelz
15.10.2025 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
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Originaltitel
Wendland
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Serie, Krimireihe

Mord und Missgunst: Dieser Noethen-Krimi zeigt, was Eifersucht mit uns macht

Von Maximilian Haase

Ein mysteriöser Tod, ein Bauwagen, Eifersucht – und alles inmitten des schön-grausigen Walds: In seinem fünften "Wendland"-Krimi beschäftigt Ulrich Noethen alias Jakob Stiller nicht nur ein rätselhafter Fall, sondern auch das geplante Mehrgenerationenhaus auf seinem Gutshof ...

Ein unkonventioneller Kommissar, der am liebsten Rad fährt und nebenher tiefgreifende Prosa verfasst: Dass das funktioniert, beweist seit drei Jahren die erfolgreiche ZDF-Krimireihe "Wendland", in der sich Ulrich Noethen als strafversetzter Städter durch den titelgebenden schönen Landstrich ermittelt. Auch im fünften Film muss seine Figur Jakob Stiller mit bisweilen sehr eigenen Methoden einen rätselhaften Fall lösen: Nachdem die letzten Episoden über Vampir-Mythen und jagende Prepper wieder mit guten Quoten überzeugten, geht es in "Stiller und der Wolf im Schafspelz" um einen mysteriösen Toten, die Geheimnisse des Waldes und die Macht der menschlichen Eifersucht.

Zunächst explodiert zu Beginn des abermals von Bruno Grass inszenierten Krimis aber erst mal ein Bauwagen: Actionreich springt ein gefesselter Mann durchs Fenster, befreit sich und flieht in den nächtlichen Wald. Kurz darauf wird er von einem Auto an einer Landstraße angefahren. Als seine Leiche am nächsten Tag unter den Wurzeln eines umgestürzten Baumes gefunden wird, ist das Rätsel groß: War es ein Unfall mit Fahrerflucht? Oder steckt mehr dahinter? Fesselspuren sowie die Tatsache, dass das Opfer anscheinend tagelang nichts zu Essen und Trinken bekam, machen Stiller misstrauisch.

"Keine Angst, ich bin auf Bäumen großgeworden"

Hat man Sönke Wagner, so der Name des Toten, entführt und gefangengehalten? Oder hatte er eine Affäre und nutzte den Bauwagen als Liebesnest? Die seltsam distanzierte Witwe Hanna Wagner (Sophie von Kessel) muss sich jedenfalls rechtfertigen: "Bloß weil ich nicht die ganze Zeit rumheule, heißt das nicht, dass ich nicht trauere." Dass das Opfer ein Handy mit nur einer eingespeicherten Nummer besaß, macht die Sache jedenfalls nicht einfacher für Stiller. Für die nötige Übersicht begibt der sich schon auf manch' hohen Stamm ("Keine Angst, ich bin auf Bäumen großgeworden") und in andere heikle Situationen.

Überhaupt spielt im schaurig-schön gefilmten Krimi (Drehbuch: Sebastian Bleyl, Bruno Grass) der Wald eine wichtige Rolle. "Böden werden immer trockener. Stürme immer heftiger" – so werden obligatorisch pädagogisch die Klima-Zusammenhänge erklärt, während die Waldschützer von "Mixed Forest" zwar gegen die Monokultur eigenhändig Bäume pflanzen. sich aber auch nicht gerade unverdächtig verhalten. Was haben die Aktivisten zu verbergen, insbesondere Barkeeperin Elfi Petersen (Anouk Eliassie), zugleich Love-Interest von Stillers Kollege Klasen (Malte Thomsen)? Auch der verhält sich überaus nervös – aber ist es nur Eifersucht, die ihn lähmt?

Eifersucht als roter Faden

Die Kraft der Eifersucht zieht sich jedenfalls als roter Faden durch diesen Krimi – sei es als mögliches Mordmotiv, paralysierende Liebesfolge oder literarisches Thema. "Was ist der Unterschied zwischen Neid und Eifersucht?", schreibt Stiller, der diesmal autobiografisch auf seine Kindheit und einen brüderlichen Konflikt um die Gunst des Opas zurückblickt. "Ich war noch nie eifersüchtig", lügt der diesmal wieder gekonnt widersprüchlich geskriptete Ermittler dagegen im persönlichen Gespräch.

Wie immer – das macht die beliebte Reihe aus – geht es auch ums Privatleben des eigenbrötlerischen Stillers. "Ich möchte nicht drüber reden", pflaumen sich er und Kollegin Kira Engelmann (Bettina Burchard) gegenseitig an. Dabei bedrückt den grantigen Ermittler so einiges: Sein Gutshof soll zum Mehrgenerationenhaus werden – sehr zu seinem Missfallen. "Da kann was total Schönes entstehen", will ihn Hofbesitzerin Dr. Landauer (Helene Grass) einlullen. – "Was denn? Ne Krabbelgruppe? Töpfern und Atmen in der Schwitzhütte oder was?", raunzt Stiller, der doch nur seine Ruhe haben will. Derlei grandiose Dialoge tragen auch den fünften Film der stark besetzten Reihe.

Apropos: Eine herausragende Anneke Kim Sarnau verkörpert die Altenpflegerin Laura Mai, die zu Stillers erster Mitbewohnerin werden soll, den Zweifler mit frischen Zimtschnecken bezirzt – und ein irritierend großes Interesse am aktuellen Fall zeigt.

Wendungen, Humor und ein spannender Showdown

Bis der geklärt und der titelgebende "Wolf im Schafspelz" gefunden ist, hilft Stiller sich wie gehabt mit Prosa und Poesie weiter. "Die Schrecken der Nacht haben meist schon am nächsten Morgen von ihrem Schrecken verloren", bringt er zu Papier, oder: "Auch aus dem traurigen Kern kann etwas Großes und Gutes erwachsen." Denn natürlich gibt es auch in diesem von komplexen Beziehungsgeflechten und allerlei Wendungen geprägten Film wieder Verbindungen zwischen Stillers Werk, den Ermittlungen und seinem Privatleben.

Was etwas bemüht erscheinen mag, funktioniert vor der lokale Eigenheiten schätzenden, doch dabei gar nicht so Regionalkrimi-haften Kulisse des Wendlands weiterhin erstaunlich kunstfertig. Das Konzept des "Noethen-Noir" mit humoresken Einsprengseln wird auch im neuen Fall der Reihe weitergeführt, die dadurch an Eigenleben und Alleinstellung gewinnt. Selbst wenn einige Längen den sonst unterhaltsamen Krimi stolpern lassen – ein spannender Showdown scheint im Stiller-Krimi ohnehin gesetzt.

Wendland – Stiller und der Wolf im Schafspelz – Mi. 15.10. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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