Wilsberg - Gottes Werk und Satans Kohle
14.08.2021 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
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Originaltitel
Wilsberg
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Um Himmels willen: Herrenbesuch im Nonnenkloster!

Von Wilfried Geldner

Im Kloster wird Geld gestohlen, das für die Renovierung des alten Gemäuers bestimmt war. Und dann passiert auch noch ein Mord. Doch das alles ficht Wilsberg gar nicht an. Das Zweite wiederholt die unterhaltsame Episode nun.

Dieser Stoff ist Wilsberg (Leonard Lansink), dem Buchhändler und Freizeitdetektiv aus Münster, auf den Leib geschrieben. Mal wieder knapp bei Kasse ist der Ermittler in der 62. Episode "Gottes Werk und Satans Kohle" (2019), die das Zweite nun zum Samstagabend wiederholt. Nicht auszudenken, was wäre, hätte Alex (Ina Paule Klink) seine Miete nicht bezahlt. Zugleich werden aus dem Liebfrauenkloster eineinhalb Millionen gestohlen, zudem wird ein Bauarbeiter erschlagen, der mit seinen polnischen Mitarbeiten das Klosterdach renovieren soll.

Schon ist ein Immobilienhai zur Stelle, der aus dem klerikalen Bau ein Heim für gehobene Senioren machen soll. Wilsberg zieht ins Kloster ein, um der Sache auf den Grund zu gehen. Da flitzen mit den Nonnen die Dialoge wie Pingpong-Bälle hin und her. Und stets steht eins der zehn Gebote als Kommentar zur Lage bereit. Den Zuschauern gefiel es jedenfalls: Die Erstausstrahlung lockte 7,34 Millionen vor die Bildschirme, bei einem Marktanteil von 23,1 Prozent.

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Der Mammon tut es in dieser Episode allen an: Schwester Christa (Inka Friedrich) ist ein Finanzgenie, sie hat das klamme Kloster bislang mit ihren riskanten Finanzgeschäften immer vor dem drohenden Untergang bewahrt. Schwester Gudula (fantastisch komisch: Katharina Blaschke) machte dann immer die Botengänge und holte das Geld in bar von der Bankfiliale ab. Diesmal waren es eineinhalb Millionen, doch das Geld ist weg, jemand hat es aus dem Sockel der Jesusstatue in der Krypta geklaut!

Leonard Lansink ermittelt fortan undercover als Autor auf Recherche wie einst Peter Ustinov als Hercule Poirot. Zehn Nonnen gilt es zu befragen und in unverfängliche Gespräche zu verwickeln. Maren Kroymann bietet ihm als Äbtissin die Stirn, durchaus eine gleichwertige Partnerin, was Witz und Hinterkünftigkeit anbelangt. Und läuft die Klosterklamotte mal Gefahr, zu sehr in die Konversationskomödie abzugleiten, hilft immer noch die fantastische Realkulisse mit dem gotischen Kirchturm weiter, die tagsüber so fremdenverkehrstauglich und des nachts so schön bedrohlich wirken kann. Da freut sich jeder Kameramann (hier: Philipp Timme, Regie: Martin Enlen).

"Herr Wilsberg, finden Sie das Geld!"

Nicht Luxus "wie bei diesem Bischof von Limburg" sei angepeilt, behauptet die Äbtissin. Im Gegenteil, man sei bettelarm. Die eineinhalb Millionen, die jetzt verloren sind, waren für die Renovierung des Klosters gedacht, um es vor einem begehrlichen Immo-Hai zu retten, der Orden beabsichtige bereits zu verkaufen. "Herr Wilsberg, finden Sie das Geld!", lautet Kroymanns Kommando. Wiedersehen beim Frühstück um fünf, nach der Morgenandacht.

Finanzmann Ekki (Oliver Korittke) und Overbeck (Roland Jankowsky) mischen sich auf ihre Weise ein. Ekki schnüffelt in den Bankgeschäften der genialen Christa und hätte gerne was von ihrem Insiderwissen ab, Overbeck verliebt sich Hals über Kopf in die adrette junge Lisa (Joyce Ilg), schafft Blumensträuße herbei und bohrt beim DNA-Test ausführlich im Mund der Jungnonne herum. Alex aber hat sich auf eigene Faust beim Bauhai Hollerbach eingeschleust, der so gerne den Leuten das Wasser abdreht und den Strom zum Entmieten. Oder Klöster zu Edelresidenzen umfunktioniert.

Wilsberg, der seine Bibel kennt, weiß natürlich: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt." Er selbst, so glaubt er, habe da gute Chancen. Bis zuletzt wehrt er die Rückgabe seiner Schulden ab, während das halbe Kloster schon zusammenzustürzen droht. – Keine Frage, dass dieser "Wilsberg" sich wieder mal ganz auf die Seite des Komödiantischen schlägt. Wer Spannung will oder gar Thrill, ist sicher andernorts besser aufgehoben, da mögen die gotischen Schimären auch noch so bedrohlich vom Kirchdach glotzen. Trotz allem: Diese Wilsberg-Ausgabe ist ein feiner Film, auch als Wiederholung.

Wilsberg: Gottes Werk und Satans Kohle – Sa. 14.08. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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