Zweiter Weltkrieg, das fünfte Kriegsjahr ist angebrochen: Als im Atlantik eines deutsches U-Boot ein US-Handelsschiff versenkt, erreichen nur neun Menschen ein Rettungsboot, das sie vor ihrem sicheren Tod bewahrt. Als sie einen zehnten Überlebenden aus den eisigen Fluten fischen, ahnen sie nicht, dass dieser nicht - wie behauptet - ein Matrose des ebenfalls untergegangenen U-Boots ist, sondern dessen Kapitän ...
Nach "Mord" (auch bekannt als "Der Auslandskorrespondent") und "Saboteure" war dies der dritte US-Film, in dem sich Regie-Großmeister Alfred Hitchcock mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte. Der gesamte Film, den Hitchcock nach einem Drehbuch des späteren Literatur-Nobelpreisträgers John Steinbeck ("Früchte des Zorns", "Viva Zapata", "Jenseits von Eden") inszenierte, beschränkt sich auf die Interaktionen der Überlebenden im Rettungsboot, unter denen sich Misstrauen und Eifersucht breit machen, und die schließlich in einer hysterischen Tat gipfeln. Ohne eindeutig Partei zu ergreifen, ist Hitchcocks Werk, dem Kritiker vorwarfen, der deutsche Kapitän sei zu menschlich gezeichnet, als Appell an eine Gemeinschaft - in diesem Fall die der Allierten - zu verstehen, dass man nur gemeinsam gegen einen äußeren Feind Bestand haben kann. Dafür gab's 1945 drei Oscarnomierungen: beste Regie, bestes Buch und beste Schwarzweiß-Kamera. Tallulah Bankhead erhielt für ihr Spiel als Journalistin 1944 den New York Film Critics Circle Awards als beste Schauspielerin.
Foto: Concorde Home Entertainment