Helmut Zierl ("Silvias Bauch - Zwei Männer und (k)ein Baby", "Verrückt nach Dir") in einer Paraderolle: Vom netten, allseits beliebten Sport-Idol mutiert er zum verbitterten Einzelgänger, der mit seiner Lebenssituation und den gesellschaftlichen Umständen nicht zurecht kommt. In "Amok" zeigt Regisseur Peter Schulze-Rohr den schmalen Grat zwischen engagierter Bürgerinitiative und unverantwortlicher Selbstjustiz. Dabei sind die Motive des Amokläufers lange nachvollziehbar. Viele von uns haben zumindest einmal ebenso gedacht oder am Stammtisch polemisiert. Trotzdem ist es immer wieder erschreckend, wenn wir Gedanken, die uns so manche Boulevard-Postillen durch ihre reißerischen Schlagzeilen suggerieren, in voller Konsequenz in die Realität umgesetzt sehen müssen.