Im Mittelpunkt von Raymond Leys Doku-Fiktion 'Aus Liebe zu Deutschland - Eine Spendenaffäre' steht der umtriebige Thyssen-Lobbyist Karlheinz Schreiber. Die Glaubwürdigkeit der Politik erlitt Ende der 90er Jahre in Deutschland die größte Krise nach dem Krieg, als herauskam, dass die regierende CDU schwarze Kassen führte, die der mutmaßliche Waffenhändler Schreiber im Auftrag der Industrie eifrig 'fütterte'. Karlheinz Schreiber, dem bislang kein Haftbefehl wirklich etwas anhaben konnte, erzählt im kanadischen Exil vor der Kamera freimütig von seiner 'Kunst des Schmierens'.
CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep (gespielt von Günther Schramm) agiert in dieser Geschichte genauso wie seine Nachfolgerin im Amt Brigitte Baumeister, wie sie sagt, 'beseelt von dem Wunsch' zwischen Wirtschaft und Politik 'zu vermitteln'. Die Doku-Fiktion 'Aus Liebe zu Deutschland' ist auch die Geschichte vom Zerbrechen einer jahrzehntelangen politischen Freundschaft: Der unerschütterliche Altkanzler Helmut Kohl (Ulrich Voss) und sein treuer Fraktions- und Parteichef Wolfgang Schäuble (Rüdiger Vogler) haben einander am Ende der Affäre nichts mehr zu sagen.
In einer aufwändigen Montage aus Spielszenen, Interviews und reichem dokumentarischem Material entwirft Ley ein politisches Sittengemälde, in dem Geben und Nehmen zum Alltag gehören - das Gefühl für Recht und Unrecht aber abhanden gekommen ist.
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