In Krummavik, einem kleinen Dorf im Nordwesten von
Island, lebt jeder vom Fischfang.
Die Männer fahren auf See, während die Frauen den Fang in der
Fischfabrik verarbeiten. Ingalo ist 19 Jahre und ganz anders
als die meisten Mädchen ihres Alters. Sie hat keine Lust,
sich anzupassen. Und deshalb haut sie von zu Hause ab, wo der
Vater die Familie tyrannisiert, und heuert als Schiffsköchin
auf der "Matthildur IS" an. Auf der Fahrt zu den
Fischgründen, die volle zwei Tage dauert, kommen sie und
Skuli, einer der Arbeiter der "Matthildur", sich näher.
Zurück an Land platzt Ingalo angesichts der erbärmlichen
Situation in den Wohnbaracken der Kragen. Durch ihre Wut
angestachelt, gehen die Fischer auf die Barrikaden: Sie
wollen bessere Wohn- und Arbeitsbedingungen und machen Skuli
zu ihrem Sprecher. Der Streik der Fischarbeiter passt dem
Besitzer der Fischereifirma überhaupt nicht. Er hat schon
genug Ärger mit dem alten Kahn, der zu marode ist, um noch
viel Geld abzuwerfen. Doch schließlich entwirft er einen
Plan, wie er alle seine Probleme mit einem Mal loswerden
könnte...
"Ingalo im grünen Meer" ist die Emanzipations-Geschichte
einer jungen eigenwilligen Frau, die sich in einer rauhen
Welt behauptet. Die Filmemacherin Asdis Thoroddsen führt die
Zuschauer in ihrem Film mitten in den Alltag vieler Isländer,
die vom Fischfang leben. Gedreht wurde ohne Absperrung der
Drehorte, teilweise mit Darstellern, die im Film dasselbe tun
wie in ihren "zivilen" Berufen, so dass die Grenzen zwischen
Erfindung und Realität in manchen Szenen kaum zu erkennen
sind. Alle Verwicklungen und Konflikte der Geschichte spitzen
sich im Rhythmus der Arbeit zu und entspannen sich wieder,
die Arbeit wiederum hängt von der Witterung, vom Seegang und
von der Zugrichtung der Fischschwärme ab. Und so bestimmen
die Fische, welche Richtung das Leben der Menschen im Dorf
nimmt.