Am 04. Februar ist Weltkrebstag. Kaum eine Krankheit ist so bekannt und gleichzeitig so gefürchtet. Dabei kann man das Risiko, an Krebs zu erkranken, mit einigen einfachen Veränderungen im Lebensstil drastisch senken. Wie genau das funktioniert, erklärt der Oberarzt Heinz-Wilhelm Esser.
„Ich habe Angst, an Krebs zu erkranken. Kann ich irgendwas dagegen tun?“ – mit dieser Frage konfrontierte mich eine an sich kerngesunde 35-jährige Rechtsanwältin nach einer Routineuntersuchung in meiner Praxis.
Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen können durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Deshalb erklärte ich meiner Patientin, dass Ernährung und Bewegung ganz entscheidende Faktoren für die Gesundheit sind. „Durch eine ausgewogene Ernährung mit viel pflanzlicher Kost und wenig Fleisch sowie täglich viel Bewegung können Sie das Risiko für eine Krebserkrankung deutlich senken“, informierte ich die 35-Jährige.
„Ich mag nur leider nicht so gern Gemüse. Wieso ist denn die Ernährung mit pflanzlicher Kost so wichtig?“, wollte die Rechtsanwältin wissen. „Die sekundären Pflanzenstoffe wirken anti-entzündlich und anti-oxidativ in unserem Körper und sorgen so für vitale Zellen. Durch das Vermeiden von hochverarbeiteten Nahrungsmitteln nehmen Sie auch weniger Stoffe auf, die das Wachsen von Krebszellen unterstützen,“ beschrieb ich meiner Patientin die Wirkweise von pflanzlicher Kost. „Das verstehe ich. Aber dann müsste ich meinen täglichen Speiseplan ziemlich umstellen“, gab sie zu bedenken. „Versuchen Sie es mal mit mediterraner Zubereitung. In der mediterranen Küche spielen Gemüse und Olivenöl eine große Rolle, und diese Art der Zubereitung schmeckt uns im Urlaub ja meistens auch sehr gut“, riet ich ihr.
In vielen Studien konnte bewiesen werden, dass körperlich aktive Menschen seltener an Darm- und Brustkrebs erkranken. Zudem sorgt die Kombination aus gesunder Ernährung und Sport dafür, dass man nicht übergewichtig wird. Leider steht Übergewicht auch im Zusammenhang mit diversen Krebsarten. „Dass auch Rauchen und Alkohol Krebs begünstigen, muss ich nicht wirklich erwähnen, oder?“, fragte ich die Patientin.
Außerdem riet ich ihr: „Achten Sie im Sommer immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz.“ So lässt sich Hautkrebs im fortgeschrittenen Alter vermeiden. „Und bitte nicht vergessen: Es gibt zahlreiche sinnvolle Früherkennungsprogramme, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Nutzen Sie diese!“, fügte ich hinzu. „Wenn Sie sich an diese grundlegenden Dinge halten, dann tragen Sie viel dazu bei, gesund zu bleiben. Sie haben Ihre Gesundheit in der Hand.“