13.06.2022 Gesundheit

Das können gute Gesundheits-Apps

Von Marcel Weigand
Marcel Weigand ist Leiter Kommunikation und digitale Transformation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), Berlin.
Marcel Weigand ist Leiter Kommunikation und digitale Transformation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), Berlin. Fotoquelle: UPD

"Ich leide seit vielen Jahren unter einem Reizdarm-Syndrom. Nun hat mir meine Hausärztin eine Gesundheits-App verschrieben. Sie sagt, ich könnte damit meine Symptome genauer verfolgen und weitere Behandlungsfortschritte erzielen. Wie funktioniert denn das überhaupt?", fragte mich kürzlich eine 57-Jährige. "Solche digitalen Anwendungen können die Behandlung und die Aufklärung einer Erkrankung unterstützen", antwortete ich ihr.

Digitale Anwendungen wie medizinische Gesundheits-Apps gibt es für bestimmte Krankheiten auf Rezept. Dazu gehören neben dem Reizdarm-Syndrom beispielsweise Diabetes Mellitus Typ1 und Typ2, leichte Depressionen, Multiple Sklerose, Schmerzstörungen, Soziale Phobie oder Burnout.

Damit beispielsweise der Hausarzt eine Gesundheits-App auf Rezept verschreiben kann, muss deren Hauptfunktion dem Anwender bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung oder Linderung seiner Krankheit helfen.

"Eine gute Gesundheits-App vermittelt Wissen rund um das Erkrankungsbild und unterstützt Sie dabei, Ihr Ernährungsverhalten zu verbessern. Oft gibt es dafür ein mehrwöchiges Behandlungsprogramm und ein Tagebuch über die App. Das hilft Ihnen, die täglichen Gewohnheiten und Beschwerden festzuhalten. So bekommen Sie einen Überblick darüber, in welchen Situationen Ihre Beschwerden auftreten und können diese dann viel leichter vermeiden. Durch die dokumentierten Angaben oder Messwerte in der App kann beim nächsten Arztbesuch der Behandlungsplan individueller auf Sie angepasst werden", erklärte ich der 57-Jährigen.

Betroffene können mit solchen Apps nicht nur ihre Lebensqualität, sondern auch ihre (digitale) Gesundheitskompetenz steigern. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listet die Apps auf, für die die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen. Diese erstattungsfähigen Apps werden auch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) genannt. Das Verzeichnis kann unter dem folgenden Link aufgerufen werden: diga.bfarm.de/de/verzeichnis.

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