Herbst und Winter werfen ihre Schatten voraus. Mit der kalten Jahreszeit rollt auch die Grippewelle auf uns zu. Kürzlich sagte einer meiner Patienten zu mir: "Die Grippe-Impfung bringt doch nichts. Ich habe trotzdem eine Grippe gehabt." Doch damit vermischt er zwei verschiedene Dinge – den grippalen Infekt und die echte Grippe, also die Influenza.
Richtig ist: Gegen den grippalen Infekt beziehungsweise die Erkältung kann die Grippeimpfung in der Tat nichts ausrichten. Jedoch schützt sie vor der Influenza, bei der es sich um eine ernste Erkrankung handelt, die sogar tödlich enden kann.
Ich klärte meinen Patienten über die Unterschiede auf. Die Influenza tritt plötzlich auf und wird häufig begleitet von hohem Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Appetitlosigkeit. Allesamt Symptome, die auch bei einem grippalen Infekt auftreten können, allerdings nur selten. Die typischen Symptome bei einem grippalen Infekt sind Schnupfen und Niesen, bei einer Grippe kommen diese hingegen eher selten vor. Schließlich gibt es noch einen entscheidenden Unterschied: Die Grippe dauert bis zu zwei Wochen – anfänglich ohne Zeichen einer Besserung. Ein grippaler Infekt ist in drei bis sieben Tagen überstanden.
Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland etwa fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung pro Saison mit Influenzaviren. Das entspricht vier bis 16 Millionen Menschen. Mein Patient gehört als älterer Herr zu den Risikogruppen. Besonders gefährlich ist die Grippe aber auch für kleine Kinder und Personen, die an chronischen Krankheiten leiden. Hier kann sie zu schweren Komplikationen führen. Auch chronische Leiden wie zum Beispiel Lungen-, Herz- Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes können die Influenza verschlimmern.
Impfung: Vier gewinnt
Das alles ist nichts Neues. Neu ist hingegen, dass es in diesem Jahr bei der Grippeimpfung einen neuen medizinischen Standard gibt. Die Grippeschutzimpfung für gesetzlich Krankenversicherte wird in der Impfsaison 2018/2019 grundsätzlich mit einem Vierfach-Impfstoff erfolgen. Dieser bietet momentan den breitesten Grippeimpfschutz, denn er umfasst insgesamt vier Viren-Typen des Influenzavirus.