19.06.2018 Arzt-Kolumne

Kein Entzücken: schmerzender Rücken

Von Dr. med. Florian Danckwerth
Dr. med. Florian Danckwerth ist Chefarzt der Klinik für Konservative Orthopädie und Manuelle Medizin am St.-Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort.
Dr. med. Florian Danckwerth ist Chefarzt der Klinik für Konservative Orthopädie und Manuelle Medizin am St.-Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort. Fotoquelle: Jochen Rolfes

Rückenschmerzen plagen fast jeden Menschen hin und wieder. Ausgeprägte Formen haben sich mittlerweile zum zweithäufigsten Grund entwickelt, einen Arzt aufzusuchen. Allein an unserer Klinik gab es dazu in den letzten Jahren einen massiven Anstieg auf rund 2000 Patienten jährlich.

Doch was führt dazu? Rückenprobleme sind häufig die Folge von Bewegungsmangel und Fehlhaltungen. Verspannungen, Schmerzen und Nervenwurzelreizungen sind das Ergebnis.

Die Ursachen? Zahlreich. Den Ursprung zu finden, ist schwer. Dazu ist neben sehr sorgfältiger Diagnostik und Abklärung viel Erfahrung und Sensibilität nötig. Denn nicht nur MRT, Labor und Röntgen sind notwendig, um zum richtigen Befund zu gelangen. Zuhören und Nachfragen sind nahezu genauso wichtig.

Manchmal passen die Angaben der Patienten und Untersuchungsbefunde einfach nicht zu den Ergebnissen und der medizinischen Vorgeschichte. Einige leiden schon lange. Darum muss der erfahrene Arzt auch über die körperlichen Befunde hinaus die Ergebnisse aus anderen medizinischen Fachbereichen, aus Physiotherapie und auch Psychosomatik berücksichtigen. Denn nicht immer haben Rückenschmerzen orthopädische Gründe.

Hilfreiche Kooperation

Eine intensive Diagnose ist das Wichtigste. Sinnvoll ist dazu ein multiprofessionelles Team. Das funktioniert am besten in einem Krankenhaus mit verschiedenen Fachbereichen. Nicht immer ist eine Operation notwendig. Immer mehr Patienten mit Erkrankungen am Muskel-Skelett-System werden heute konservativ behandelt. Das gilt auch für Bandscheibenvorfälle, die einen großen Anteil am Problem haben. Aber: Die Belastungsfähigkeit kann noch eine Zeit lang eingeschränkt sein. Da ist Geduld gefragt.

Wenn sich die Beschwerden aber trotz intensiver Behandlung nicht bessern, kann eine Operation notwendig werden. Dann empfiehlt sich eine Behandlung in einem Krankenhaus, das sowohl eine Klinik für Operative wie auch eine für Konservative Orthopädie (und Schmerztherapie) unterhält. So kann der Patient von der Kombination und der engen Zusammenarbeit beider Kliniken profitieren.

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