03.03.2020 Arzt-Kolumne

Bei Depression hilft Entspannung

von Andreas Hagemann
Dr. Andreas Hagemann ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler.
Dr. Andreas Hagemann ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler. Fotoquelle: Röher Parkklinik

Können meine Schlafstörungen der Grund meiner Depression sein, fragte mich kürzlich ein 32-jähriger Patient. Ich erklärte ihm, dass dies nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht auszuschließen wäre.

Ein- und Durchschlafprobleme sowie permanentes frühes Aufwachen können mögliche Ursachen einer tiefgreifenden psychischen Verstimmung sein – in manchen Fällen sind sie aber auch "nur" Symptom einer solchen Erkrankung. Auslöser der Beschwerden sind meist permanentes Grübeln und innere Anspannung. Aus diesem Grund gehören Entspannungs- und Meditationskurse zum festen Bestandteil der klinischen Behandlung von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten.

Regelmäßig entspannen

Sicher ist: Regelmäßige Zeiten im Entspannungsmodus helfen Körper und Geist bei der Regeneration. Besonders bewährt haben sich hierbei die Progressive Muskelrelaxation sowie Autogenes Training. Um gezielt Entspannungsimpulse zu geben, ist neben Yoga auch Bogenschießen eine gute Alternative. Mitunter reicht aber auch schon das regelmäßige Hören von Entspannungsmusik am Abend, um die nötige Ruhe für einen gesunden Schlaf zu finden.

Schlafhygiene lässt uns schlummern

Ein wesentlicher Faktor für geruhsame Nächte ist nicht zuletzt eine gute Schlafhygiene. Dazu zählen ein abgedunkeltes, ruhiges Zimmer mit angenehmen 17, höchstens 18 Grad sowie eine hochwertige Matratze. Empfehlenswert ist es zudem, vor dem Einschlafen weitgehend auf Tee, Kaffee oder Alkohol zu verzichten. Auch Handy oder Tablet müssen aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Halten die Ein- oder Durchschlafbeschwerden mehrere Wochen an, so ist eine medizinische Ursachenklärung sehr empfehlenswert.