Ein voller Terminkalender, Streit mit dem Partner, Druck im Beruf – die Belastungen im Alltag sind unterschiedlich, das Ergebnis ist fast immer gleich: Stress. Um mit der Ausnahmesituation klarzukommen, produziert der Körper Stresshormone wie Adrenalin. Die Leistungsfähigkeit wird dadurch kurz gesteigert, langfristig haben Betroffene allerdings das Gefühl, unter Dauerstrom zu stehen. Die Folgen: Antriebslosigkeit, Unruhe, Gereiztheit, Unkonzentriertheit oder Schlafstörungen.
Probleme, die mittlerweile bereits in jungen Jahren auftauchen können. Die Techniker-Krankenkasse hat in ihrer Studie "Gesundheit Studierender" herausgefunden, dass die Hälfte der Studenten regelmäßig unter Stress leidet – jeder Fünfte entwickelt sogar Depressionen und Angststörungen. Bei den Berufstätigen klagen laut der Bertelsmann-Stiftung 42 Prozent über eine steigende Belastung, 18 Prozent stoßen an ihre Leistungsgrenzen.
Innere Stärke lässt sich trainieren
Wer die Fähigkeit besitzt, auf Stress gelassen zu reagieren, lebt gesünder und glücklicher. Ärzte und Psychologen sprechen in dem Fall von "Resilienz", einer inneren Stärke, die einem hilft, mit Druck und Krisen umzugehen. Resilienz ist vom lateinischen Wort "resilire" abgeleitet, das so viel wie "abprallen" bedeutet.
Damit Alltagsbelastungen abprallen, kann jeder seine innere Stärke trainieren. Mehr Bewegung ist ein erster Schritt, der schnell und unkompliziert erste Verbesserungen bringen kann. Ein sportlicher Ausgleich macht den Kopf frei. Schon ein 30-minütiger Spaziergang nach der Arbeit hilft, die Probleme des Tages Revue passieren zu lassen. Denn ein Verdrängen ist in keinem Fall eine Lösung. Vielmehr sollte man sich Situationen, die einen stressen, bewusst machen.
Selbstreflexion ist ebenfalls eine wichtige Stellschraube. Innere Stärke bedeutet nämlich nicht, dass jeder Druck ausgehalten werden muss. Es geht darum, ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse zu entwickeln. Um den Weg zum eigenen Ich, zu den persönlichen Bedürfnissen zu finden, können auch Meditations- und Yoga-Übungen ein Ansatz sein.
Ausgewogene Ernährung als Basis
Wer sich in einer Belastungssituation befindet, sollte sich zudem immer die Frage stellen: "Was muss ich verändern, damit ich nicht wieder an diesem Punkt lande?" In einigen Fällen ist es die beste Lösung, konsequent "Nein" zu sagen – beispielsweise, wenn der Chef mit dem nächsten Aktenstapel vor dem Büro steht. Innere Stärke bedeutet auch, den Mut zu haben, seine Schwächen zu erkennen. Neben einer Änderung des Verhaltens unterstützt auch ein gesunder Lebensstil eine gesunde Resilienz.
Vitamine, Spurenelemente und Mineralien sollten außerdem aufgenommen werden. Bekommt der Körper zu wenig davon, fühlen wir uns schlapp und kraftlos. Wer sich ausgewogen, mit viel Obst und Gemüse, ernährt, der schafft die beste Basis für eine innere Stärke. Wie schon der römische Dichter Juvenal sagte: "Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper."