Arzt-Kolumne

Hilfe für Schnarcher

Dr. Gernot Kuth ist Hals-Nasen-Ohrenarzt mit Schwerpunkt in der Schlafdiagnostik und Schnarchtherapie
Dr. Gernot Kuth ist Hals-Nasen-Ohrenarzt mit Schwerpunkt in der Schlafdiagnostik und Schnarchtherapie Fotoquelle: privat

Lautes Schnarchen im Schlafzimmer ist nicht nur für den Partner eine Qual, sondern kann vor allem für den Betroffenen zur Gefahr werden. Insbesondere dann, wenn das nächtliche Schnarchen von Atemaussetzern unterbrochen wird.

Durch Atemaussetzer kann der Sauerstoffgehalt im Blut abfallen. Für den Körper ein regelrechter Kampf, bei dem er nach Luft schnappt und nicht in den Tiefschlaf findet. Morgens fühlt sich der Schnarcher wie gerädert, trotz vieler Stunden Schlaf ist der Betroffene nicht ausgeruht. Am Tage lässt die Leistung nach, alles wird anstrengend. Risiken wie Herzinfarkt oder Bluthochdruck steigen, wenn der Patient unbehandelt bleibt. Doch wann liegt wirklich ein gesundheitliches Risiko vor? Hier hilft die Untersuchung im ambulanten Schlaflabor weiter. Denn das Schnarchen kann an unterschiedlichen Stellen in den oberen Luftwegen entstehen und es ist für eine Therapie wichtig, die "Engstelle" im Körper zu erkennen, die für das Schnarchen verantwortlich ist.

Mit einer endoskopischen Untersuchung der Nasenhöhle, des Rachenraumes bis hin zum Kehlkopf sieht der Arzt, wo im Körper das Schnarchen entsteht. Manchmal ist für diese Untersuchung auch eine Narkose notwendig. Liegt nun die Engstelle im Zungengrund, wird eine Bissregistrierung gemacht. Das ist ursprünglich eine zahnärztliche Messung, mit der bestimmt werden kann, ob eine sogenannte Schnarchschiene hilft. Ist das der Fall, wird mit der Schnarchschiene der Unterkiefer so weit nach vorne geschoben, dass sich der Zungengrund öffnet. Die "Engstelle" wird geöffnet und damit der Grund für das Schnarchen behoben. Luft und der Sauerstoff haben wieder freien Weg.

Oft kann durch das Anpassen einer Schiene eine Operation zur Beseitigung von Engstellen in den oberen Luftwegen oder auch das nächtliche Tragen einer Beatmungsvorrichtung vermieden werden – und der Patient und sein Bettnachbar können wieder ungestört schlafen.

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