Seit dem 16. Oktober ist auf SAT.1 "Die Landarztpraxis" mit Caroline Frier zu sehen. Wir haben mit der Darstellerin über die Dreharbeiten in der bayerischen Idylle gesprochen.
„Die Landarztpraxis“ spielt in einem idyllischen bayerischen Dorf. Wie wirkt sich diese Umgebung auf die Geschichte aus?
Die Umgebung ist ein krasser Kontrast zum klassischen Stadtleben. Das ist natürlich auch für uns toll, dort drehen zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Es ist einfach die perfekte Idylle. Wir gucken auf die Berge, wir hatten wunderschönes Wetter beim Dreh, alles ist grün, in der Nähe weiden Kühe, und von dieser echten Atmosphäre profitiert natürlich auch „Die Landarztpraxis“.
In der Sendung spielst du Dr. Sarah König, eine Ärztin, die dem Berliner Trubel entkommen will. Könnte dir das persönlich auch passieren oder bist du ein Stadtmensch?
Ich habe bis vor kurzem gedacht, dass ich einfach ein Stadtmädchen bin. Schließlich bin ich auch in einer Stadt groß geworden und überhaupt kein Landei. Jetzt habe ich aber die Berge das erste Mal für mich entdeckt, und zwar im Sommer. Vorher hatte ich Berge immer nur mit Winter zusammengebracht. Aber die Dreharbeiten hier haben mir gezeigt, wie großartig diese Umgebung im Sommer ist. Man kann schwimmen gehen, die Berge bestaunen und all das in erreichbarer Nähe. Da habe ich auch gemerkt, dass die Uhren hier noch anders ticken und die Welt noch ein stückweit heil ist. Das hat mich unglaublich beruhigt und deshalb weiß ich das Land jetzt auch mehr zu schätzen. Ich könnte hier allerdings nicht leben, da bin ich wie meine Rolle Sarah. Sie muss zurück ins turbulente Leben, obwohl sie den Urlaub genießt. Ich bin als weder ein klarer Stadt- noch ein Landmensch, sondern eine Mischung aus beidem.
Inwiefern hat dich die Rolle in der Sendung gereizt?
Mich hat das gute Drehbuch direkt begeistert. Ich habe zwar schon einmal eine Krankenschwester gespielt, also war das medizinische für mich kein totales Neuland, aber es ist nochmal etwas ganz anderes, eine Ärztin zu verkörpern. Deshalb war Dr. Sarah König auch eine Herausforderung für mich. Sie ist eine Frau, die sehr fokussiert ist in ihrem Berufsalltag, eine sehr taffe alleinerziehende Mutter und Powerfrau. In ihrem Privatleben herrscht aber plötzlich ein großes Chaos, dass sie nicht mehr kontrollieren kann. Diesen Konflikt zu spielen hat mich einfach angesprochen. Außerdem denke ich, dass sich damit viele Menschen identifizieren können.
Was macht „Die Landarztpraxis“ anders als andere Arztserien?
Natürlich kann man sagen: Hey, in eurer Serie gibt es Ärzte und Berge wie in anderen Serien auch. Aber wir haben eine ganz eigene Geschichte zu erzählen.
Die Sendung hat auch romantische Elemente. Denn gleich zwei Männer haben der Ärztin den Kopf verdreht. Wie viel Platz nimmt die Liebesgeschichte in der Serie ein?
Einen sehr großen Platz. Sarah hat schon eine Vorgeschichte mit dem Arzt Fabian Kroiß. Dann kommt aber der Bergretter Max ins Spiel und macht die Sache erst so richtig kompliziert. Dieser Aspekt spielt auch eine große Rolle in Sarahs Entscheidung, von Berlin nach Wiesenkirchen zu kommen. Was genau der Grund ist, verrate ich aber noch nicht.
Hat dir „Die Landarztpraxis“ geholfen, dein medizinisches Wissen aufzufrischen?
Ich weiß jetzt auf jeden Fall deutlich mehr, als ich vorher wusste. Zunächst habe ich meinen Erste-Hilfe-Kurs aufgefrischt, was übrigens jeder machen sollte. Außerdem habe ich am Set immer einen Arzt an meiner Seite, der mir die Sachen so gut erklärt, dass sogar ich sie verstehe (lacht). Wir haben ja auch viele außergewöhnliche Fälle, um die wir uns kümmern müssen und die spezielles Wissen erfordern.
Das kann man wohl sagen – schließlich versucht du dich in der Serie auch als Tiermedizinerin.
Ja, wir sind eben auf dem Land und da kommen wir in eine lustige Situation. Da stellt sich heraus, dass es bei einer Geburt, bei der ich helfen soll, um eine Kuh geht. Das Kälbchen spielt auch im Verlauf der Sendung noch eine Rolle. Das ist generell das schöne an der Gegend. Die Patienten kommen immer wieder vor, sodass man sie immer besser kennenlernen kann. Das ist dann der Unterschied zur Großstadt. Hier kennt jeder jeden.
Du hast bereits in einigen Serien und Soaps mitgespielt. Welche dieser Produktionen ist dein persönlicher Favorit?
Das ist eine schwierige Frage, die ich nicht pauschal beantworten kann. Ich habe im Laufe meiner Karriere an so unterschiedlichen Produktionen gearbeitet, dass so ein Vergleich den Werken nicht gerecht werden würde. Ich kann aber sagen, dass ich noch kein einziges Projekt in meinem Leben bereut habe. Da hatte ich auch einfach viel Glück, muss man sagen.
An welchen anderen Projekten bist du aktuell noch beteiligt?
Ich bin bei „Die Landarztpraxis“ so eingespannt, dass ich an keinem anderen Projekt arbeiten kann. Wir drehen hier immerhin fünf Monate am Stück und deshalb habe ich zwischendurch keine Zeit für andere Dreharbeiten, höchstens für ein Interview (lacht).