Manchmal passieren die Dinge einfach: Nachdem Claudia Koreck zehn selbstgeschriebene Alben vor allem in bayerischer Sprache veröffentlicht hat, war es für die Sängerin an der Zeit, einmal etwas Neues auszuprobieren und Songs anderer Künstler zu interpretieren.
Für die erste Folge der 14. Staffel des Bergdoktors im ZDF – über sieben Millionen Zuschauer – nahm sie eine Cover-Version des Nena-Klassikers "Irgendwie Irgendwo Irgendwann" auf. Die im Januar ausgestrahlte Folge hieß in Anlehnung an eine Textzeile des Liedes "Aus Mut gemacht" und verhalf der Sängerin durch die Ausstrahlung zu Platz 1 in den iTunes-Charts. prisma hat sich mit der bayerischen Sängerin anlässlich ihres neuen Albums "Perlentaucherin", das aus Coverversionen deutscher Popperlen besteht, unterhalten.
Was macht Ihnen am meisten Spaß, auf Bayerisch, Hochdeutsch oder Englisch zu singen?
Ich finde ja, dass jede Sprache ihr ganz eigenes Klanguniversum hat, und gerade diese Vielfalt ist es, die mir beim Singen Spaß macht!
"Irgendwie Irgendwo Irgendwann" ist einer der bekanntesten deutschen Songs überhaupt. Welche Geschichte verbindet Sie mit Nenas Megahit?
Es war eine wundervolle Erfahrung, nach zehn selbstgeschriebenen Alben einmal in die Kunst der Anderen einzutauchen. Ich habe zwölf deutsche Pop-Perlen aus dem Ozean gefischt: "Du trägst keine Liebe in dir" von Echt , "Ein Kompliment" von den Sportfreunden Stiller, "Immer wieder geht die Sonne auf" von Udo Jürgens, aber auch "Ohne dich" von Ramstein und "Mensch" von Herbert Grönemeyer sind dabei.
Hatten Sie schon persönlichen Kontakt zu Nena?
Wir hatten tatsächlich vor vielen Jahren schon ein paar gemeinsame Open-Air-Festival Auftritte, wo wir uns kurz begegnet sind, aber ich glaube nicht, dass sie sich daran erinnert. Ich war damals Teil der Band "Menschenskinder" und wir waren sehr viele (lacht). Den Song hat ja Uwe Fahrenkrog-Petersen geschrieben, zu ihm habe ich Kontakt, und er findet meine Version sehr schön. Das hat mich unglaublich gefreut!
Der Song wurde in der neuen Staffel des Bergdoktors im ZDF gespielt und erreichte auch dadurch Platz 1 in den iTunes-Charts. Eine Überraschung für Sie?
Total! Ich hätte nie gedacht, dass so viele Zuschauer von dem Lied berührt werden und Tausende nachgefragt haben, wer den Song gesungen hat. Ich hab so viele liebe Nachrichten bekommen mit dem großen Wunsch, den Song zu veröffentlichen…
Er erscheint auch auf Ihrem neuen Album "Perlentaucherin". Wie kam es zu der Idee, den Song zu covern?
Der Song ist extra für diese Bergdoktor-Folge entstanden, die ja "Aus Mut gemacht" heißt. Das ist eine Textzeile des Liedes.
Bisher waren Sie eher für Alben bekannt, die Sie in Ihrem bayerischen Dialekt eingesungen haben. Ihr neues, das am 7. Mai erscheint, besteht aus Cover-Versionen deutscher Hits. Auf welche Songs können sich die Leute freuen?
Es war eine wundervolle Erfahrung, nach zehn selbstgeschriebenen Alben einmal in die Kunst der Anderen einzutauchen. Ich habe zwölf deutsche Pop-Perlen aus dem Ozean gefischt: "Du trägst keine Liebe in dir" von Echt , "Ein Kompliment" von den Sportfreunden Stiller, "Immer wieder geht die Sonne auf" von Udo Jürgens, aber auch 2Ohne dich" von Ramstein und "Mensch" von Herbert Grönemeyer sind dabei.
Wie haben Sie da Ihre Auswahl getroffen?
Es sind natürlich viele Lieblingslieder von mir, Lieder, mit denen ich viel verbinde und die mir ganz intuitiv in den Kopf kamen. Einen Song hat sich aber auch meine Mama gewünscht, "Ich will alles" von Gitte Haenning. Den Song kannte ich vorher gar nicht, fand ihn dann aber wunderschön. Ich hab also auch ein paar Songperlen für mich ganz neu entdeckt.
Ihr Album von 2019 heißt "Auf die Freiheit". Die fehlt vielen momentan. Wie gehen Sie mit der Situation seit über einem Jahr um?
Es ist schon zum Verzweifeln, und es gab und gibt immer wieder Momente, wo ich sehr traurig bin. Aber ich habe zum Glück ein Urvertrauen und die Gabe, mich immer wieder aus solch tiefen Löchern rauszuholen, auch dank der Musik. Ich werde nicht aufgeben und versuche weiterhin, so optimistisch wie möglich zu sein, und sehe es als Künstlerin auch als meine Aufgabe, ein wenig Wärme, Hoffnung und Seelentrost in tristen Zeiten wie diesen zu schenken. Wenn ich nicht auftreten darf, so kann ich noch immer Musik schreiben oder Lieder singen, die an schönere Zeiten erinnern.
Viele Künstler und Veranstalter verzweifeln an der Situation, weil es einfach keine Perspektive zu geben scheint. Sind Sie im Austausch mit Kollegen? Was sagen die?
Na klar, ich bin seit über 15 Jahren im Live-Geschäft, und die Situation ist schier unerträglich. Vor allem, weil man so hilflos ist. Keiner weiß, wann und wie es endlich weitergehen kann, und selbst wenn es wieder losgeht, ist wahrscheinlich nichts, wie es vorher war. Udo Jürgens sagt "Immer wieder geht die Sonne auf und Dunkelheit für immer gibt es nicht". Daran halte ich mich fest. Möge er Recht behalten.