31.08.2020 Schauspielerin

Luise Wolfram

Von Lara Hunt
Schauspielerin Luise Wolfram.
Schauspielerin Luise Wolfram. Fotoquelle: imago images/Sven Simon

Schauspielerin Luise Wolfram spricht im Interview über ihren neuen Kinofilm "Kiss Me Kosher", die Dreharbeiten in Tel Aviv und die Herausforderung, eine Frau mit ständigem Schluckauf zu spielen.

Warum sollte man sich "Kiss Me Kosher" ansehen?

Es ist ein Unterhaltungsfilm, der nach den vergangenen Wochen und Monaten wirklich gut tut. Man geht mit den Figuren mit, hat eine Liebesgeschichte, die berührt, und da es auch noch Comedy ist, kann gelacht werden. Es ist ein Film für die Seele.

Wie war der Dreh?

Größtenteils wurde in Tel Aviv gedreht, ein paar Tage waren wir auch in Jerusalem. Es war für mich das erste Mal in Israel – und der Dreh war schon anders als das, was man bei einem deutschen Dreh gewohnt ist. Er spiegelte die Kultur wieder: wild, bunt und laut. Und für mich war es ein Culture Clash, wie auch für meine Figur in dem Film. Mir hat es Spaß gemacht, so tief in die Kultur eintauchen zu können, viel tiefer, als man das als Touristin normalerweise tut.

Wer ist Ihre Lieblingsfigur in dem Film?

Schwierige Frage… Eine ganz große Stärke des Films ist die Bandbreite an Figuren, die gezeigt wird. Zum Beispiel werden die typisch deutschen Eltern meiner Figur, gespielt von Juliane Köhler und Bernhard Schütz, dadurch, dass sie von einer lauten, israelischen Familie umgeben sind, noch viel markanter in ihrer Eigenart und wahnsinnig komisch.

Wie haben Sie sich auf den Dreh vorbereitet?

Ich habe versucht, mich mit der Geschichte Israels auseinanderzusetzen, auch wenn das nicht das zentrale Thema des Films ist. Ich wollte mich der Kultur annähern.

Hat Sie dabei etwas überrascht?

Positiv hat mich überrascht, wie wichtig der Familienzusammenhalt ist, wie groß der geschrieben wird. Das ist dort viel stärker als in Deutschland. Freitagabends geht es zur Familie zum Schabbat-Dinner, egal, wie religiös man ist.

Was macht Ihnen mehr Spaß: Krimi oder Komödie?

Ich mag beides. Krimi ist ein ganz anderes Genre. Man muss etwas auf die Spur kommen, das ist ein ganz anderer Prozess als bei der Komödie. Wobei man da auch nicht die ganze Zeit lacht, weil es so lustig ist. Zur Komödie wird der Film erst durch viele verschiedene Zutaten. Beiden – dem Krimi und der Komödie – liegen aber eine Ernsthaftigkeit zugrunde.

Wo werden wir Sie als nächstes sehen können?

Zu viel darf ich nicht verraten. Auf jeden Fall starten im November die Dreharbeiten für unser neues Tatort-Team. Und in den kommenden Wochen werden wir dazu auch eine Mockumentary für die ARD Mediathek drehen, als eine Art Appetizer für den Tatort. Sie umfasst sechs mal zwölf Minuten und ich glaube, sie hat das Potenzial, sehr witzig zu werden.

Eine Frage noch: Ihre Figur Maria in "Kiss Me Kosher" hat öfter mal Schluckauf. Ist das schwierig zu spielen?

(lacht) Nein, witzigerweise gibt es Wörter, bei denen ist es ganz easy, man muss nur wissen, wo man den Schluckauf unterbringt. Bei Surf… hicks!… Board ist das ganz einfach, bei anderen Wörtern geht es gar nicht. Es ist eine komplett technische Angelegenheit.

"Kiss Me Kosher" ab 10. September im Kino

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