26.05.2022 Musikerin (Halestorm)

Lzzy Hale: "Ich kam mir manchmal vor wie ein Zombie"

Lzzy Hale von der Band Halestorm.
Lzzy Hale von der Band Halestorm. Fotoquelle: Jimmy Fontaine

Mit "Back From The Dead" veröffentlichen Halestorm ihr vielleicht emotionalstes Album. Ob die Superstars aus den USA damit wohl auch die europäischen Fans einfangen können? Wir hakten bei Frontfrau Lzzy Hale nach.

Lzzy, du bist in dieser Band, seit du 13 Jahre alt bist. Was haben die zwei Jahre Stillstand für Dich persönlich bedeutet?

Lzzy Hale: Ich kam mir vor wie ein Zombie. Ganz ehrlich: Klar ist man kreativ und schreibt, aber irgendwann stellt sich auch die Sinnfrage. Deshalb bin ich umso glücklicher, wieder zurück zu sein. 

Corona hat viele Künstler aus der Bahn geworfen. Hattest Du eigentlich jemals einen Plan B?

Nicht wirklich. Ich hatte mal irgendwann einen Job als Kellnerin. Eines Tages musste ich hinter die Theke, um Bier zu zapfen, weil unser Barkeeper ausgefallen war. Jedenfalls habe ich nur Schaum in die Gläser bekommen. Ich denke also nicht, dass mich das vor dem Verhungern retten würde (lacht).

Vielleicht ist das Album auch deshalb so persönlich?

Bestimmt. Das, was ich schon mehr als mein halbes Leben lang tue, wurde mir einfach genommen. Das war hart, es bewirkt, dass man reflektiert und einen kritischen Blick auf sich selbst wirft und erkennt, was wirklich wichtig ist.

In Deinem Fall ist das Deine Arbeit und die Leute, mit denen Du Dich umgibst. Davon handelt auch Eure Single "The Steeple".

Stimmt genau. Für mich hat das alles eine beinahe spirituelle Bedeutung. Ich möchte mich mit den Menschen umgeben, die diese Bedeutung mit mir teilen und das Ganze erst zu dem machen, was es ist. All das wird dann zu meinem Kirchturm, unter dem ich mich sicher fühle.

Damit man sich so öffnen kann, muss einem auch erlaubt sein, seine Gedanken zu äußern, egal wie schmerzhaft sie sein mögen. Wie wichtig ist freie Meinungsäußerung für dich?

Sie ist eins der höchsten Güter.

Hast Du auch deshalb beim Evanescence-Song "Use My Voice" mitgewirkt?

Na ja, damals ging es darum, sein Wahlrecht um jeden Preis wahrzunehmen und für seine Meinung einzustehen, auch wenn sie einigen mächtige Leuten nicht passt. Ich halte das für wichtig, auch wenn ich Politik nicht als grundlegende Motivation ansehe, um Musik zu machen.

Das könnte Sie auch interessieren