07.01.2020 Sportjournalist

Norbert König

Von Stephan Braun
Norbert König würde gerne noch nach Wimbledon.
Norbert König würde gerne noch nach Wimbledon. Fotoquelle: Jeanette Tripodi / ZDF

Seit 30 Jahren ist Norbert König Moderator der ZDF-SPORTreportage. Im "HALLO!"-Interview spricht der Journalist über eine Sendung, die ihm besonders in Erinnerung geblieben ist und verrät, zu welchem Sportevent er gerne noch beruflich reisen würde.

Sie haben inzwischen 435 Mal im ZDF die SPORTreportage moderiert. In Ihrer ersten Sendung sagten Sie zwei Tore von Lothar Matthäus und Marco van Basten an. Denken Sie oft an alte Sendungen zurück?

Nein, das mache ich nicht, denn es ist in den Jahren so viel passiert, sodass ich auch gar nicht mehr alles vollständig in Erinnerung habe.

Gibt es dennoch diesen einen Moment, der Ihnen ewig in Erinnerung bleibt?

Ja, da die Sportreportage eine Studiosendung ist und wir selten Gäste haben, erinnere ich mich noch an unser intensives Gespräch 1992 mit meinen Gästen Thomas Springstein, Grit Breuer und Kathrin Krabbe rund um die damaligen Dopingenthüllungen im Trainingslager in Südafrika. Es war eine gewisse Herausforderung, ein solches Gespräch zu führen. Das war schon speziell. Und eine andere Situation vielleicht: Ich hatte 2007 die Idee, die Ausscheidungen für die Regatten des America's Cup mit kleinen Plastikbooten nachzustellen. Das war schon lustig.

Welche Sendung würden Sie am liebsten vergessen?

Nein, natürlich keine, alle waren einwandfrei (lacht). Wir sind immer pünktlich fertig geworden, es hat wenig Pannen gegeben, und wenn es einmal eine gegeben hat, dann hat mich das wenig gestört. Denn als kleiner Krisenmanager konnte ich mich dann beweisen. Und die Zuschauer finden es ja auch eher lustig, wenn einmal ein Beitrag stehen bleibt. Vor allem durch die rasante mediale Entwicklung ist heute jeder gefühlt live bei einem Sportereignis dabei oder unmittelbar nach dem Sportereignis bereits bestens informiert.

Worin liegt in dieser Entwicklung die Stärke der Sportreportage?

Die Stärke der Sportreportage liegt darin, dass wir intensiv eintauchen in unsere Themen. Wir haben investigative Reporter, die sich extrem reinvertiefen in Problematiken. Damit können wir Mehrwerte bieten, bei denen hunderte Posts in den sozialen Netzwerken niemals das liefern können, was wir mit unseren Beiträgen transportieren. Die journalistische Kompetenz und die Intensität unserer Arbeit bringen extreme Mehrwerte gegenüber vielem, was kreuz und quer in den sozialen Netzwerken rumschwirrt. Ist das die Kernkompetenz der Sportreportage? Sie ist ja ist ein Flaggschiff des ZDF! Ja, schon. Wir senden seit 1966 und sind eine wunderbare Servicestelle des Sports. Eines unserer größten Alleinstellungsmerkmale ist übrigens der Sport aus aller Welt, über den sich unsere Zuschauer immer besonders freuen.

Sie haben fast alle Sportveranstaltungen schon einmal gesehen. Welche Sportevents stehen noch ganz oben auf ihrer Wunschliste?

In Wimbledon war ich noch nicht, das wäre einmal ein Ziel. In der Tat würde ich da gerne einmal hin, sowohl privat als auch beruflich. Ja, ich könnte es mir sehr gut vorstellen, in Wimbledon einmal Gespräche mit den Tennisstars der heutigen Zeit zu führen.

Sie haben auch Kindersendungen moderiert, die Kindersportendung "Pfiff" zum Beispiel oder die Kindertalkshow "Genau". Haben Sie noch einmal Lust auf ein Kinderformat im Fernsehen?

Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Die Frage ist nur, ob die Kinder auch Lust auf mich hätten. Neulich war ich beim bundesweiten Vorlesetag und da hatte ich schon das Gefühl, dass ich zumindest halbwegs noch die Sprache der Kinder spreche. Vielleicht sollte ich einmal den Kontakt mit unserer Kinder- und Jugendredaktion aufnehmen.

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