26.07.2021 Schauspieler

Philipp Danne: "Ich bin kein großer Freund von Nacktszenen"

Von Marcus Italiani
Philipp Danne
Philipp Danne Fotoquelle: MDR/ndF/Tom Schulze

Philipp Danne spielt in "Der Ranger" den Jonas Waldek. Mit prisma hat er darüber gesprochen, was eine Serie spannend macht.

Herr Danne, was macht den Ranger zum besseren Menschen?

Ich würde sagen Jonas ist ein guter Kerl. Er sorgt sich um seine Lieben und um seine Mitmenschen genauso wie um die Natur die ihn umgibt. Er ist ehrlich und hat das Herz am rechten Fleck. Das bedeutet nicht automatisch, dass er keine Fehler macht aber das gehört zu einem guten Gesamtpaket dazu, denke ich.

Wie weit ist Philipp Danne charakterlich von Jonas Waldeck entfernt?

Ich hoffe in Sachen Ehrlichkeit und Einsatz für die Menschen, die ich liebe und die mir nahestehen, auf einer Wellenlänge mit ihm zu schwimmen. Allerdings muss ich zugeben: Ich liebe die Großstadt und die Zivilisation im gleichen Maße wie er die Wälder und Wiesen – da unterscheiden wir uns deutlich.

Ranger Jonas muss nach seinem Einsatz in der Weite Kanadas einen Mikrokosmos bearbeiten. Wie bekommt er diese Verknappung überzeugend hin?

Auch die sächsische Schweiz hat ganz schöne Weiten zu bieten. Der Nationalpark inklusive seiner Bewohner, für den Jonas als Ranger verantwortlich ist, ist für ihn auch immer noch eine große Herausforderung. Auch wenn er dort wohl eher selten von kanadischen Grizzlybären gejagt werden wird, gibt es im Elbsandsteingebirge eine Menge Abenteuer für ihn (und die Zuschauer) zu erleben.

Wie überrascht man ein treues Serienpublikum?

Die Frage stellen sich unsere Autoren natürlich Jahr für Jahr aufs Neue und kommen zu spannenden Ergebnissen. Ich denke es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den Geschichten die sich über alle Teile ziehen, wie die rund um die Familie Waldek oder auch die über die Liebe zu Emilia, und eben den Episodenfällen, also den Abenteuern rund um die Gastrollen, die nur für einen Film mitspielen. Wenn ich Feedback von Zuschauern bekomme, höre ich oft, dass ihnen die spektakuläreren Dinge wie Flugzeugabsturz, Waldbrand, Bergrettung, und so weiter genauso am Herzen liegen wie die ehrlich erzählten Beziehungen der Charaktere, die von vorneherein bei der Reihe mit dabei sind.

Welche Szenen würden Sie niemals spielen?

Ich bin kein großer Freund von Nacktszenen, aber das sind ehrlicherweise die wenigsten Schauspieler. Sollte eine solche Szene aber für die Dramaturgie des Films einen tatsächlichen Mehrwert bedeuten, wäre auch das kein generelles No-Go.

Sie lösen in einer paradiesischen Umgebung Probleme, die ganz normale Menschen im stressigen Alltag – beispielsweise einer Großstadt – auch betreffen könnten. Wie geht das zusammen?

Das geht hervorragend! Ich denke, das ist Teil des Erfolges: Ich erlebe die Natur, die Wälder und Landschaften als einen weiteren Charakter in den Filmen. Wir bieten den Zuschauern spannende Geschichten mit nachvollziehbaren Problemen und Abenteuern in einer Gegend die teilweise wie gemalt aussieht… gutes Konzept.

Wolfsbiologin Emilia kämpft für eine Art, die zurzeit polarisiert. Einige Landwirte sprechen sogar von einer Wolfsplage in Deutschland. Kann eine Serie wie "Der Ranger" darauf eingehen?

Das haben wir in den ersten beiden Teilen thematisiert und die Geschichten rund um das Thema Wolf gestrickt. Allerdings bietet die sächsische Schweiz so viele Tierarten, dass es schade wäre, sich bei vielen Fortsetzungen nur auf das eine zu konzentrieren. Von Lux über Wildschwein, Greifvögel und Co. wird da einiges geboten. Und auch für uns, vor und hinter der Kamera, bietet jedes Jahr neue Überraschungen, welches wilde Tier man beim Dreh von den zwei neuen Teilen kennenlernen darf.

Das könnte Sie auch interessieren