31.07.2023 Hauptdarsteller des berühmten Musicals

Max Luca Maus spricht über seine Rolle in "Starlight Express"

Von Anne Richter
Max Luca Maus ist der neue Hauptdarsteller im berühmten Musical "Starlight Express".
Max Luca Maus ist der neue Hauptdarsteller im berühmten Musical "Starlight Express". Fotoquelle: Detlef Overmann

Als "Rusty" verzaubert Max Luca Maus in Deutschlands bekanntestem Musical "Starlight Express" das Publikum. Wir haben mit dem Hauptdarsteller gesprochen.

Herr Maus, seit einigen Monaten sind Sie Teil des Ensembles von Starlight Express. Sie übernehmen die Hauptrolle und spielen die Dampflok Rusty. Was zeichnet Rusty aus?

Rusty ist ein bisschen der Außenseiter in der Gruppe. Er ist optimistisch und fröhlich und er lässt sich nicht unterkriegen. Dann verliebt er sich in Pearl und will unbedingt beim großen Rennen mitfahren. Rusty tut alles dafür, um Pearl zu gewinnen. Das ist eine richtig schöne Liebesgeschichte.

Wie war der Start für Sie?

Wir haben mit den Proben am 1. Februar angefangen, insgesamt sind wir 21 neue Leute im Cast. Wir mussten zuerst üben, sicher auf Rollschuhen unterwegs zu sein. Es gibt auf der Bühne nicht viele gerade Flächen, sondern es geht häufig hoch und runter. Ein bisschen fahren klappt schon nach ein paar Tagen, aber bis man die Technik richtig gut beherrscht, dauert es länger. Ich habe hier das erste Mal auf Rollschuhen gestanden, vorher war ich aber schon gerne auf Inlinern oder dem Skateboard unterwegs.

Haben Sie viel Freiraum, die Rolle zu Ihrer Rolle zu machen?

Beim Skaten haben wir viel Freiraum. Wenn man neue Tricks lernt, kann man absprechen, ob man die einbauen darf. Es muss natürlich sicherheitstechnisch gehen, darauf legen bei Starlight alle großen Wert. Bei der Choreografie und der Rolle selbst sind die Vorgaben etwas enger, schließlich soll jeder Zuschauer das gleiche Erlebnis haben, wenn er zu uns kommt. Aber einbringen darf man sich auf jeden Fall.

Starlight Express feiert in diesem Jahr 35. Geburtstag in Bochum und ist das erfolgreichste Musical der Welt an einem Standort. Vor Kurzem wurde der 18-millionste Besucher begrüßt. Sie selbst waren auch mal als Besucher dabei, an Ihrem 14. Geburtstag. War dieser Besuch der Grund, weshalb sie Musical-Darsteller werden wollten?

Als ich an meinem 14. Geburtstag die Show zum ersten Mal gesehen habe, hat mich das alles direkt angesteckt. Ich war natürlich noch jung und die Entscheidung für einen Berufsweg weit weg. Aber ich habe auch in meiner Jugend schon gesungen und getanzt, stand auf der Bühne. Es war auf jeden Fall der Wunsch da, etwas in dieser Richtung zu machen. Über die Jahre habe ich Starlight Express dann immer mal wieder angeschaut, auch ehemalige Kollegen von mir gehörten schon zum Cast. Die Verbindung war also da – und jetzt bin ich hier (lacht).

Warum wollten Sie unbedingt Teil von Starlight Express sein, was macht für Sie den Reiz der Produktion aus?

An erster Stelle steht da natürlich das Rollschuhfahren (lacht). Aber mir gefällt auch die Musik sehr, das Singen und Tanzen. Und die Bühne ist einfach einmalig. 2018 ist die Show komplett erneuert worden: Technik, Sound System, Beleuchtung – hier ist alles auf dem neuesten Stand, den das Theaterwesen zu bieten hat.

Wie lange haben Sie gebraucht, um auf Rollschuhen und gleichzeitig singend immer am richtigen Platz zu sein? Und gibt es da auch manchmal Zusammenstöße oder Stürze?

Es braucht natürlich Übung, aber das ist ja auch ein Vollzeitjob. Wir verbringen so viel Zeit auf Rollschuhen, dass es sich irgendwann wie normales Laufen anfühlt. Aber natürlich ist es auch Sport. Zusammenstöße auf der Bühne oder Stürze kommen zum Glück so gut wie nie vor, weil wir so viel trainieren und die Sicherheit immer an erster Stelle steht. Vor jeder Show machen wir ein Skate-Warm-Up. Und wenn Leute neu auf Positionen sind, gibt es auch kleine Extra-Proben mit ihnen vor der Show.

Sie haben eine Ausbildung im klassischen Ballett, können Sie davon als Rusty profitieren?

Das Ballett hilft mir sicher, die Balance gut zu halten, man lernt in der Ausbildung einen guten Umgang mit seinem Körper. Als Rusty tanze ich aber gar nicht so viel. Fast alle Kollegen bei Starlight haben eine Tanzausbildung. Auf Rollschuhen funktioniert zwar alles ein bisschen anders, aber jede Tanzerfahrung ist von Vorteil.

Was ist die größte Herausforderung bei den Aufführungen?

Der größte Gegner ist tatsächlich die Hitze. Wenn es draußen warm ist, wird es auch drinnen wärmer. Mein Kostüm ist relativ schwer, dick und warm. Dann kommen noch die Scheinwerfer dazu, da muss man zwischendurch viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Ist für Sie als Dortmunder jede Aufführung ein Heimspiel mit bekannten Gesichtern im Publikum?

Genau, ich wohne in Dortmund und pendele immer nach Bochum. Durch die räumliche Nähe kommen häufiger Familie und Freunde zu den Shows, was für mich wirklich toll ist. Besonders bei unserer Premiere habe ich mich sehr über die vielen vertrauten Gesichter gefreut.

Gibt es eingefleischte Fans, die regelmäßig kommen?

Ja, da gibt es manche, die sieht man fast jede Woche. Einige sollen in den 35 Jahren schon Tausende Male dagewesen sein, habe ich gehört. Es gibt auch eigene Starlight-Fanclubs. Wir „Neuen“ im Cast werden jedenfalls von den Fans sehr nett aufgenommen.

Gibt es weitere Traum-Rollen, die Sie gerne irgendwann einmal spielen möchten?

Momentan bin ich genau da, wo ich hinwollte – was ziemlich cool ist (lacht). Ich hoffe, dass ich eine ganze Weile Teil von Starlight Express sein werde.

Das könnte Sie auch interessieren