Deutsche Reiselust: Viele zieht es in die Ferne

Grau, nass und kalt: Zu Jahresbeginn bietet das Wetter den Deutschen meist wenig Wohlfühlcharakter. Viele versüßen sich diese ungemütliche Zeit und schmieden ihre Urlaubspläne, um sich auf wärmere Temperaturen freuen zu können.

Für Sparfüchse ist die Gelegenheit besonders günstig: Frühbucher können beispielsweise beim Reiseveranstalter TUI je nach Angebot bis zu 40 Prozent pro Person und Nacht sparen. Der durchschnittliche Frühbuchervorteil liegt in der Regel bei 15 Prozent bei Buchung bis zum 28. Januar.

Auch ohne Frühbucherrabatte werden Urlaubsreisen im Sommer 2016 durchschnittlich um zwei bis drei Prozent günstiger. Vor allem rund ums Mittelmeer sinken die Preise aufgrund eines Überangebots an Flügen und niedriger Kerosinpreise. "Diese Preisvorteile geben wir direkt an unsere Kunden weiter", sagt Stefan Baumert, Leiter Produktmanagement und Trading bei TUI.

Gute Aussichten für alle Urlaubswilligen, die im Vergleich zum Vorjahr nach einer Erhebung vom Marktforschungsinstitut Ipsos ohnehin mehr Geld für Erholung ausgeben möchten. "Im Schnitt planen zwei Personen 5500 Euro ein", sagt Nina Meyer, Sprecherin des Anbieters Berge & Meer: "Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen."

Große Lust auf etwas Neues

Doch wohin zieht es die Deutschen? "Ganz klar im Trend liegen Fernreisen und Touren, bei denen die Kultur und die Menschen vor Ort im Mittelpunkt stehen", sagt Hans Emde, Geschäftsführer des Veranstalters Tour Vital. Das passt laut Tripadvisor: 69 Prozent der Befragten geben auf dem Reiseportal an, 2016 etwas Neues ausprobieren zu wollen. Besonders beliebt bei Rundreisen ist die Kombination Vietnam–Kambodscha–Laos.

Auf den Mittelstreckenflügen beobachten Reiseveranstalter – nicht zuletzt aufgrund der Sicherheitslage in beliebten Destinationen wie der Türkei, Tunesien oder Ägypten – eine kurzfristige Verschiebung bei den Neubuchungen: So punkten vor allem die Kanarischen Inseln umso mehr als sicheres Ganzjahresziel.

"Profitieren davon können auch Mittelmeerländer wie Spanien, Portugal oder Italien", ist sich Sven Schikarsky, Managing Director von FTI Touristik, sicher. "Auch Griechenland wird eine Renaissance erfahren. Dort lassen sich mit einem kombinierten Urlaub in Athen und auf dem Peloponnes moderner Lifestyle und Kultur mit Erholung am Strand verbinden."

Die Nachfrage nach Familienreisen im Luxussegment steigt in diesem Jahr ebenfalls. Dabei setzen die Reisenden meistens auf all-inclusive als Verpflegungsform – und damit auf Budgetsicherheit.

Mauritius und Kuba liegen im Trend

Eines der exotischen Traumziele für Familien wird 2016 Mauritius sein. Die im Südwesten des Indischen Ozeans gelegene Insel besitzt einige der beeindruckendsten Strände weltweit. Hervorzuheben sind auch die weiten Landschaften, die reiche Unterwasserwelt, die siebenfarbige Erde und die Tamarin-Wasserfälle. Krater von bereits erloschenen Vulkanen sind heute große Seen, dichte Wälder oder Weideflächen. Durch die attraktiven Flugverbindungen, die geringe Zeitverschiebung und die nachwuchsfreundlichen Hotels ist die Insel ein ideales Reiseziel für Erholungssuchende, auch mit Kindern.

Nachdem sich die Beziehungen zu den USA entspannt haben, kann der Tourismus am Golf von Mexiko zweistellige Zuwachsraten vermelden. Damit zeichnet sich Kuba schon zu Jahresbeginn als das Trendziel 2016 ab. Viele Urlauber möchten offenbar noch den Charme des ursprünglichen Kubas erleben, bevor sich das Land kulturell weiter öffnet.

Zu den Höhepunkten zählen die Hauptstadt Havanna mit ihren kolonialen Prachtbauten, aber auch Traumstrände, Plantagen, Regenwälder und ursprüngliche Dörfer. Neben Angeboten für Pauschaltouristen sind ausgefallene Privatunterkünfte keine Seltenheit mehr. Die beste Reisezeit für Kuba liegt übrigens zwischen November und April. Zeit genug, um noch für den Herbsturlaub ein Schnäppchen zu ergattern.

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