07.09.2015 Wandern im Herbst

Machen Sie sich auf den Weg!

Jeder findet seine Tour durch die herbstliche Natur.
Jeder findet seine Tour durch die herbstliche Natur. Fotoquelle: everst/shutterstock.com

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." Der Dichter und Wandersmann Goethe stand nicht allein mit dieser Ansicht. Maler wie Caspar David Friedrich zog es ebenfalls in die Natur. Der Goethewanderweg in Thüringen, der Malerweg im Elbsandsteingebirge und der Böllweg im Bergischen Land zeugen davon. Wandern liegt im Trend. Und eine neue Studie bescheinigt dem Freizeitspaß sogar, die beliebteste Outdooraktivität der Deutschen zu sein. „Immer mehr jüngere Menschen entdecken, dass ihnen das Wandern größtmögliche mentale Entspannung bei moderater körperlicher Anspannung bietet", sagt Studienleiter Heinz-Dieter Quack von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaft in Salzgitter.Bewusst langsames Wandern, so Quack, schaffe eine Gegenwelt zum hektischen Alltag, einen Ausstieg auf Zeit. In diesem Sinne: Machen Sie sich auf den Weg!

Hier einige Wege, die Sie unbedingt erlebt haben sollten:

Rund um Köln

Idyllische Wälder, imposante Industrieanlagen, Wohngebiete, Wiesen und Autobahnen - wer auf dem "Kölnpfad" die Domstadt umrundet, muss viele Wanderklischees über Bord werfen. 171 Kilometer ist der Weg lang, der zweimal den Rhein quert und 2014 vom "Wandermagazin" auf der Düsseldorfer Wandermesse "TourNatur" als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands ausgezeichnet wurde.

Der "Kölnpfad" ist in elf Etappen aufgeteilt. Start- und Zielpunkte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen - ein Grund für die große Beliebtheit stadtnaher Wanderwege. Tafeln weisen auf Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten (römische Wasserleitung in Klettenberg, Schlösser in Bensberg) hin. Die Strecke kann auch im Winter begangen werden.

Schwierigkeitsgrad: leicht
Tipp: Kölngeschichte per Pedes; sehenswert: Schloss in Stammheim
www.koelner-eifelverein.de

Unterwegs auf der Kupferroute

Dieser unbekannte Wanderweg von Stolberg nach Aachen hält so einige Überraschungen parat. Beispielsweise seinen Namen.
Denn mit Kupfer hat er gar nichts zu tun. Das Metall wurde in der "Kupferstadt Stolberg" nie verarbeitet. Allerdings blühte im 17. und 18. Jahrhundert die Messingindustrie in dem Städtchen, und die Menschen nannten das Metall "gelbes Kupfer".

Der Start der Route liegt zu Füßen der mittelalterlichen Burg in der Altstadt von Stolberg. Dort trifft der Wanderer mit dem Kupferhof "Rose" bereits auf das erste Relikt aus der Hochzeit der Messingproduktion. Um 1600 hatte eine Kupfermeisterfamilie die Anlage errichtet, heute dient sie als Kunsthandwerkshof.

Der Weg führt vorbei an verlassenen Erzgruben, die schon die Römer genutzt hatten. Nach 16 Kilometer ist das Ziel, die Stadt Aachen, erreicht.

Schwierigkeitsgrad: leicht
Tipp: Premiumwanderweg und Zubringer zum Eifelsteig
www.stolbergtouristik.de

Bier-Streifzug im Bergischen

Wandern kann ja so durstig machen - der Bergische Bier-Streifzug in Wiehl trägt dieser Einsicht Rechnung. Die Tour beginnt am Bahnhof nahe der Erzquell Brauerei (der östlichsten Kölsch-Brauerei) in Wiehl-Bielstein und bietet auf 13,2 Kilometern Einblicke in Geschichte und Kunst des Brauens. Hopfen und Malz, obergärig und untergärig -Wandersleut
sind am Ende um einiges klüger. Natürlich lässt sich auf dem Bierweg auch einfach nur herrlich wandern: Wald- und
Wiesenwege wechseln sich ab, tolle Weitblicke tragen die Gedanken davon. Wer die Hinweise auf den Tafeln mit praktischer Anschauung verbindet, kann sich telefonisch bei einem Hobby-Brauer am Weg ankündigen und Selbstgebrautes probieren.

Schwierigkeitsgrad: mittel
Tipp: Traditionsbetonte Gaststätten mit bergischer Küche am Wegesrand
www.bergisches-wanderland.de

Im Birgeler Urwald

Auf dem schmalen Waldpfad trifft der Wanderer immer wieder auf umgestürzte Bäume. Da muss man durch, denn schließlich
geht es durch den Urwald auf einem Premiumwanderweg, der sich 14 Kilometer durch den Naturpark Maas-Schwalm-Nette
schlängelt. Start und Zielpunkt ist die NABU-Station "Haus Wildenrath" in Wildenrath, festes Schuhwerk ist empfehlenswert.

Ein Höhepunkt der Wanderung ist die Wallfahrtskapelle Birgelener Pützchen. Zu der Kapelle gehört der Willibrordus-Brunnen. Sein siliziumhaltiges Wasser soll heilende Wirkung haben.

Schwierigkeitsgrad: schwer
Tipp: Biologische Station mit Tipps zur Pflanzen- und Tierwelt
www.wa-wa-we.eu

Natur trifft Technik

Das Paderborner Land hält für den wandernden Eisenbahnfreund eine Spezialität bereit: den "Viaduktwanderweg". Höhepunkt
auf der 29-Kilometer-Wanderroute ist das 482 Meter lange und mit Gewölbebögen ausgestattete Kalksandsteinviadukt von Altenbeken. Viadukt, Rehbergtunnel und die Bahnhofsanlagen mit Gleisdreieck sind idyllisch eingebettet in eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands.

Schwierigkeitsgrad: leicht
Tipp: Besichtigung der Dampflok 044 aus dem Jahr 1941 in der Altstadt von Altenbeken
www.viadukt-wanderweg.de

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