08.09.2015 Reise

Städtetouren per Schiff

Beliebte Elbmetropole: Das Kreuzfahrtschiff AIDAdiva läuft in Hamburg ein.
Beliebte Elbmetropole: Das Kreuzfahrtschiff AIDAdiva läuft in Hamburg ein. Fotoquelle: AIDAdiva

Was wären Kreuzfahrten ohne einen spannenden Hafen zum Anlaufen! Die Welt wird vom Wasser her erobert.

In den Katalogen der Kreuzfahrtreedereien sind Reisetitel wie "Hauptstädte des Baltikums", "Metropolen Westeuropas" oder "Kaiserstädte an der Donau" bei Hochsee- ebenso wie bei Flusskreuzfahrten seit Jahren angesagt. Die Reedereien setzen auf die Verbindung des boomenden Interesses an Kreuzfahrten und der Renaissance der Städtereisen.

Schon wegen der Größe, die moderne Hochseeschiffe heute haben, ist es quasi vorgegeben, dass auch große Städte in den Fahrplänen Vorrang haben: Liner mit 2000, 3000 oder mehr als 5000 Passagieren sind auf lange Piers und große Passagier-Terminals angewiesen, wie nur große Städte am Meer sie bieten. Das perfekte Revier dafür ist die Ostsee. Das Programm eines einwöchigen Baltikum-Törns umfasst mindestens vier, manchmal fünf Hauptstädte: Stockholm, Kopenhagen, Helsinki und Tallinn oder Riga.

Dabei ist auch St. Petersburg: In der einstigen Zarenkapitale ist in aller Regel ein zweitägiger Aufenthalt mit "Overnight Stop" eingeplant, wie es im Kreuzfahrtjargon heißt. Alle großen Reedereien, von AIDA über Costa, Phoenix Reisen und MSC bis hin zu TUI Cruises, haben diese Angebote im Programm.

Städte im Fokus – das gilt auch für Kreuzfahrten übers Mittelmeer. Dabei gehören Barcelona, Rom (über den eine halbe Stunde entfernten Hafen Civitavecchia), Marseille, Neapel, Venedig, Athen (Piräus) und Istanbul zu den täglich angesteuerten Zielen. Interessantes wagt die neue "Costa Diadema": Sie fährt rund ums Jahr dieselbe einwöchige Route mit Barcelona, Marseille, Genua, La Spezia, Neapel und Palma de Mallorca. Der Clou: In jedem dieser Häfen kann man zu- oder aussteigen. Allerdings, um dann jeweils für die ganze kommende Woche zu bleiben. Nur Teilstrecken von ein paar Tagen zu buchen, ist nicht möglich.

Ein bewusst auf Hauptstädte zugeschnittenes Programm wird auch das im Frühjahr 2016 erwartete neue Flaggschiff von AIDA Cruises, die "AIDA prima", bieten: Vom Start- und Zielhafen Hamburg aus steuert sie mit bis zu 3.300 Passagieren ganzjährig die "Metropolen Westeuropas" an – Amsterdam, London, Paris und Brüssel. Allerdings: Da keine dieser Städte direkt am Meer liegt, muss das Angebot ergänzt werden: Von Southampton (für London), Le Havre (Paris) oder Zeebrügge (Brüssel) sind von der Pier aus Bustransfers zur jeweiligen Metropole einzukalkulieren. Im Start- und Zielhafen Hamburg ist das aber nicht der Fall: Dort kann man von der Pier aus mit der Hafenbarkasse in einer Viertelstunde ins Zentrum shutteln.

Auf Donau, Rhein und Rhone

Ein Run auf die Städte ist auch bei Flusskreuzfahrten zu beobachten. Im aktuellen Katalog von A-Rosa Flusskreuzfahrten aus Rostock spielen City-Trips eine prominente Rolle. "Rhein Metropolen", "Donau Metropolen" oder "Metropolen Nord" heißen die Programme. Wien, Bratislava, Budapest und Bukarest (auf der Donau) sowie Köln, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen (auf dem Rhein) kann man dabei binnen sechs, sieben oder mehr Tagen erkunden. Bewusst werden dabei Aufenthalte bis spätabends in der jeweiligen Stadt eingeplant und – in der Flusskreuzfahrt noch ungewöhnlich – diverse "Overnight Stops". Genügend Zeit also, Amsterdam, Wien oder Budapest auch bei Nacht zu erleben.

Immer beliebter werden City-Trips auf der Rhone in Frankreich: Perlen wie Arles, Lyon und Avignon sind vielleicht keine Metropolen, als Städtereiseziele aber von ganz eigenem, charmantem Reiz.

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