30.10.2023 Moulin Rouge! Das Musical

Bereit für die Show

Von Julian Lorenz
Komplexes Gefüge: „Moulin Rouge! Das Musical“
Komplexes Gefüge: „Moulin Rouge! Das Musical“ Fotoquelle: Johan Persson

Seit rund einem Jahr läuft „Moulin Rouge! Das Musical“ in Köln. Wir durften hinter die Kulissen schauen und haben erfahren, was alles zum Gelingen der Show beiträgt.

Wer die Show „Moulin Rouge! Das Musical“ live erlebt hat, vergisst sie so schnell nicht wieder. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Veranstaltung bereits seit einem Jahr so erfolgreich ist wie kaum ein anderes Musical in Deutschland. Dabei ist den meisten Zuschauern wohl nicht bewusst, welch ein komplexes Gefüge diese Vorführung erst möglich macht.

Die Vorbereitungen zur Aufführung beginnen Stunden vor dem Einlass der Besucher. Während Techniker jede Glühbirne im Vorführsaal kontrollieren, arbeiten Maskenbildner an den 67 Perücken aus Echthaar, die später von den Darstellern getragen werden. Rund 800 Kostüme werden für das Musical gebraucht. Sie tragen dazu bei, dass der Kölner Musical Dome zum berühmten Pariser Varieté wird. Jede Aufführung von „Moulin Rouge! Das Musical“ ist mit großem personellem Aufwand verbunden: „Insgesamt sind wir hierungefähr 350 Personen“, erzählt uns Geschäftsführer Henning Pillekamp.

Bald treffen auch die Musiker am Musical Dome ein und bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Da der Aufbau der Kölner Kulisse keinen Orchestergraben zulässt, werden die 75 Songs des Musicals in einem separaten Raum aufgeführt und live in den Theatersaal übertragen, wobei die einzelnen Musiker gleich mehrere Instrumente spielen. Der Auftritt der Instrumentalisten ist per Bildschirm auch auf der Bühne zu sehen, damit die Darsteller bei ihrem Auftritt dem Dirigenten folgen können.

Der Beginn der Show rückt näher, die Anspannung steigt, denn alles muss abgestimmt sein und punktgenau funktionieren. Die ersten Gäste betreten das Foyer des Musical Domes. Während ein Pianist die Wartenden mit Musik unterhält, bereiten sich die Schauspieler hinter der Bühne auf ihren Auftritt vor. Ihre Arbeit begleitet die Musical-Darsteller Fotos: Johan Persson auch im Alltag, wie uns Hauptdarstellerin Sophie Berner verrät: „Es ist alles abgestimmt auf die Leistung, die man am Abend bringen muss.“ Die Darstellerin liebt ihre Arbeit: „Wenn man auf der Bühne steht und diese Rolle spielen kann, lässt es alles andere klein wirken.“

Nun wird das Publikum in den Saal eingelassen – die Show beginnt. Während die Schauspieler im Fokus der Gäste stehen, sind im Hintergrund noch viele weitere Mitarbeiter am Werk. Eine wichtige Aufgabe hat beispielsweise der Caller. „Ein Caller ist dafür zuständig, die gesamten Gewerke auf der Bühne zu koordinieren“, erklärt Henning Pillekamp. Er ist per Headset mit verschiedenen Abteilungen verbunden und koordiniert in Echtzeit die unterschiedlichen Lichteinstellungen sowie die präzisen Bewegungen der Kulissen.

Applaus brandet auf, die Show ist zu Ende, das Publikum strömt hinaus in die Nacht. Doch für einige geht die Arbeit jetzt erst los. Um das Konfetti einzusammeln, das während jeder Vorführung in großen Mengen verschossen wird, rücken Reinigungskräfte an. Mit Laubbläsern sorgen sie für Ordnung und bereiten den Saal für die nächste Aufführung vor, denn: Nach der Show ist vor der Show!

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