17.03.2023 Der Frühling ist da

Gärten zum Wohlfühlen

Von Anne Richter
Heimische Tiere fühlen sich bald auch in Ihrem Garten wohl.
Heimische Tiere fühlen sich bald auch in Ihrem Garten wohl. Fotoquelle: Gettyimages/Westend61

Balkone und Gärten können kleine Paradiese sein. Wir haben Tipps zusammengestellt, was Sie tun können, damit sich auch die Tiere bei Ihnen wohlfühlen.

Ein leichter Windhauch spielt mit den Blättern, leises Summen ist zu hören und ein feiner Duft von hübschen Blumen steigt in die Nase: So schön kann es auf dem Balkon oder im Garten sein. Die kleinen grünen oder besser noch bunten Oasen sorgen nicht nur für Entspannung und Wohlbefinden, sondern auch für gutes Klima. Zusätzlich können sie Tieren eine Heimat bieten. In Schottergärten hingegen finden Tiere nur schwer ein Zuhause, Regenwasser kann oft nur schlecht versickern und im Sommer heizen sich die Steine stark auf. Dass die Schottergärten pflegeleicht sind, stimmt übrigens meist auch nicht, denn Laub und Unkraut gibt es dort ebenfalls schnell. Bei einem grünen Garten hingegen kann manchmal ein bisschen „Faulheit“ sogar positiv sein, damit Tiere dort ein Zuhause finden. Und dann bleibt noch mehr Zeit, um das kleine Paradies zu genießen...

1. Es muss nicht alles perfekt

sein Akkurat gemähte Rasenflächen, kein Unkraut ist zu sehen – das kann ein tolles Gartenensemble sein, aber viele Tiere haben ihre Umgebung lieber ein bisschen unordentlich. Wer den Rasenmäher stehen lässt und auf Pestizide verzichtet, kann damit zum Beispiel den Bienen helfen. Denn wird nicht jede Woche gemäht, haben Klee, Löwenzahn und Wildblumen eine Chance zu wachsen. Darüber freuen sich Bienen und andere Insekten. Die Aktion „Mähfreier Mai“ hat beispielsweise eine größere Pflanzenvielfalt im Rasen zum Ziel. Wer nicht den ganzen Rasen wachsen lassen möchte, kann alternativ nur Teilflächen zur Wiese werden lassen – auch das hilft den nahrungssuchenden Insekten bereits. Noch vielfältiger wird es, wenn eigens ein Blühstreifen oder eine Wildblumenwiese angelegt werden. Kornblume oder Klatschmohn zum Beispiel machen den Garten schön bunt und sorgen für viel Summen und Brummen. Wer es gut mit allen Tieren meint, verzichtet außerdem auf den Einsatz von Mährobotern. Diese können für Igel und andere Kleintiere leicht zur tödlichen Gefahr werden.

2. Ein Zuhause bieten

Damit sich Tiere wohlfühlen, brauchen sie einen Unterschlupf. Insekten können den zum Beispiel in einem Insektenhotel finden. Das lässt sich selbst bauen, etwa mit Hartholz, Bambus oder Schilf. Anleitungen finden sich auf den Internetseiten vieler Naturschutzorganisationen, beispielsweise beim NABU. Die fertigen Insektenhotels aus dem Handel enthalten teilweise ungeeignetes Material, daher ist es wichtig, auf die richtige Qualität zu achten, wenn man eines kaufen möchte. Insektenhotels lassen sich in den verschiedensten Größen herstellen oder kaufen und eignen sich für Garten, Terrasse und Balkon. Das gilt ebenfalls für Nistkästen, die von Vögeln gerne dort angenommen werden, wo natürliche Brutmöglichkeiten fehlen. Auch hier können DIY-Freunde selbst aktiv werden, es gibt aber auch geeignete fertige Modelle zu kaufen. Die Nistkästen können nicht nur von Vögeln zum Brüten genutzt werden, sondern dienen im Winter auch verschiedenen Tieren als Unterschlupf in kalten Nächten. Wer ein Eckchen seines Gartens mit Totholz, aufgeschichteten Steinen und Laub ein bisschen verwildern lässt, kann vielen weiteren Tieren eine Heimat bieten, etwa Spinnen, Eidechsen oder Igeln. Letztere suchen gerade im Herbst nach solchen ungestörten Ecken um dort sicher zu überwintern. Wer verschiedene Tiere zu Gast hat, profitiert: Insekten bestäuben die Pflanzen, Fressfeinde sorgen für ein natürliches Gleichgewicht.

3. An der Quelle

Ohne Wasser geht es nicht. Nicht nur wir Menschen müssen ausreichend trinken, auch die Tiere sind darauf angewiesen. Eine Vogeltränke – weit genug entfernt von hungrigen Katzen – wird meist gerne angenommen und bietet dem Beobachter oft ein herrliches Bild. Doch Vorsicht: Die Vogeltränke muss sauber gehalten und das Wasser täglich gewechselt werden, damit die Vögel nicht krank werden. Auch Insekten freuen sich über eine Tränke. Diese sollte möglichst flach sein, um das Ertrinken zu verhindern, und genügend sichere Landeplätze wie Steine, Stöcke oder Moos bieten. Auch die Insekten brauchen möglichst täglich frisches Wasser. Mit einer flachen Trinkschale können Gartenbesitzer unter Umständen auch Igeln und Eichhörnchen einen Gefallen tun. Übrigens: Am 22. März ist der Weltwassertag der Vereinten Nationen. In diesem Jahr steht dabei das Grundwasser im Mittelpunkt. Bereits einen Tag vorher, am 21. März, wird der Tag des Waldes begangen.

4. Gute Mischung

Bei der Auswahl der Pflanzen sollten Tierfreunde darauf achten, nach Möglichkeit heimische Gewächse zu wählen, oder solche, von denen sich die Tiere gut ernähren können. Letzteres trifft etwa auf Lavendel zu, den Bienen und Schmetterlinge mögen. Eine Möglichkeit, die jede Menge Abwechslung für Garten und Balkon bietet, ist ein Topfgarten. Der NABU empfiehlt, dafür Pflanzen wie beispielsweise Glockenblume, Wald-Erdbeere oder Katzenminze zu wählen. Dabei kommt es natürlich auf den Standort an: Ist er sonnig, halbschattig oder schattig? Außerdem müssen die Arten zusammenpassen. Hat man eine gute Kombination gefunden, bei der die Pflanzen vielleicht sogar zu unterschiedlichen Zeiten blühen, lassen sich die schönen Töpfe immer wieder neu arrangieren und bieten Insekten Nahrung. Wer im Garten ein wenig Platz hat, kann zum Beispiel mit Eberesche oder Weißdorn Vögeln und Insekten eine Freude machen.

5. Haustiere

Wem es beim tierfreundlichen Garten eher um den eigenen Hund geht, sollte ebenfalls einige Aspekte im Blick haben. So freuen sich die Vierbeiner zum Beispiel über eine freie Fläche, auf der sie spielen dürfen. Und vielleicht gibt es sogar eine kleine Ecke, in der das Buddeln erlaubt ist? Gibt es hingegen Ecken, die tabu sind, kommt es vor allem auf gute Erziehung an – dann bleibt das Gemüsebeet unversehrt. Hilfreich kann es auch sein, Beete als Hochbeete anzulegen oder klare Ränder zu setzen. Sträucher sollten in ihrer Größe an die Größe und das Temperament des Tieres angepasst sein, sonst werden sie schnell überrannt oder zerbissen. Hundebesitzer sollten außerdem darauf achten, keine für ihre Tiere giftigen Pflanzen zu wählen. Manchmal lauern Gefahren dort, wo es besonders hübsch ist: Narzissen sind beispielsweise giftig, ebenso Maiglöckchen oder Fingerhut. Bei den Sträuchern ist unter anderem bei Rhododendron oder Buchsbaum Vorsicht geboten. Und auch auf Efeu, das sich gerne in Gärten ausbreitet, sollten Hunde nicht herumkauen.

Das könnte Sie auch interessieren