25.01.2021 Finanzen

Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?

Von Patrick Peters
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen und steigen.
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen und steigen. Fotoquelle: GettyImages / alexsl

Ob Neubau oder Kauf im Bestand: Die Immobilienpreise in Deutschland steigen und steigen. Daher sollten Kaufinteressenten den eigenen finanziellen Rahmen frühzeitig klar abstecken. Wichtig sind mindestens 20 Prozent Eigenkapital.

Der Kauf einer Immobilie ist für die allermeisten Menschen das größte finanzielle Abenteuer ihres Lebens. Aber ob Hausbau oder der Erwerb im Bestand: Es gibt eine Reihe wichtiger Fragen, die Kaufinteressenten dringend vorab beantworten sollten. Die wichtigste lautet: Kann ich mir überhaupt eine Immobilie leisten? Und wenn ja, wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Das gilt vor allem aufgrund der weiterhin steigenden Preise für Wohneigentum. "In Anbetracht der aktuellen angespannten Marktlage bei gebrauchten Immobilien sollte man den eigenen finanziellen Rahmen klar abstecken, schon bevor man sich auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie macht", empfiehlt Roland Hustert, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH NordWest. Eine eingehende Finanzierungsberatung bei der eigenen Sparkasse oder Hausbank und gegebenenfalls bei einem anderen Finanzierer sei daher unerlässlich. "Wer seine finanziellen Möglichkeiten kennt, kann sich spontan entscheiden und einen sehr kurzfristigen Kaufvertragsabschluss anbieten", betont Roland Hustert.

Um einen Eindruck über die Marktentwicklung zu erhalten: Während die Immobilienpreise in Deutschland 2017 um durchschnittlich fast neun Prozent angestiegen sind, wurde für 2018 eine Immobilienpreisentwicklung von gut plus fünf Prozent prognostiziert. Im Jahr 2019 stiegen die Preise nochmal um drei Prozent, heißt es bei der Finanzberatung Dr. Klein. In den sieben größten Städten (Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Köln und Düsseldorf) legten die Preise für Eigentumswohnungen seit 2015 um die Hälfte zu. Selbst in dünn besiedelten ländlichen Gegenden betrug der Anstieg nach Zahlen des Statistischen Bundesamts im selben Zeitraum rund ein Drittel.

Auch die Covid-19-Pandemie hat nichts an der Beliebtheit der Immobilie verändert. Auf einen Nachfrageüberhang weist Jürgen Michael Schick vom Maklerverband IVD hin. "Es ist ein deutlicher Nachfrageüberhang sowohl nach Miet- als auch nach Eigentumswohnungen zu verzeichnen."

Der Vorteil für Käufer: Die steigenden Preise treffen auf Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Daran wird sich laut Experten auch zunächst nichts ändern, sodass günstige Finanzierungen möglich sind. Die aktuellen Bauzinsen für eine Standardfinanzierung liegen bei etwa 0,9 bis ein Prozent effektiv. Trotzdem sollten einige Parameter stimmen, unter anderem das Eigenkapital. Wer kein oder nur wenig Eigenkapital einsetzt, bezahlt höhere Zinsen, braucht tendenziell länger zur Entschuldung und trägt das Risiko, dass bei einem vorzeitigen Verkauf unterm Strich Schulden zu Buche stehen. 20 Prozent sollten es schon sein. "Zum Eigenkapital gehören übrigens auch alle Sparverträge zur Altersvorsorge wie Renten- und Kapitallebensversicherungen und sonstige Geldanlagen. Wer sie nicht als Eigenkapital einsetzt, muss mehr Kredit aufnehmen und braucht länger für die Tilgung. Oft ist es sinnvoll, die Sparverträge zu kündigen, das Guthaben zur Darlehensreduktion zu verwenden und die Sparrate für die Tilgung einzusetzen", rät die Verbraucherzentrale.

Kaufnebenkosten nicht vergessen

Mit den reinen Anschaffungskosten der Immobilie ist es nicht getan. Die Nebenkosten kommen hinzu: von der Grunderwerbsteuer über die Notargebühren bis hin zu Eintragungsgebühren im Grundbuch und einer möglichen Maklercourtage. Als Faustformel gilt: Bis zu zehn Prozent des Immobilienpreises fallen als Kaufnebenkosten an.

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