12.03.2024 Finanz-Tipps

Digitales Banking nutzen – aber sicher!

Von Anja Kühner
Bankgeschäfte übers Smartphone erledigen statt am Bankschalter – für immer mehr Menschen eine Selbstverständlichkeit.
Bankgeschäfte übers Smartphone erledigen statt am Bankschalter – für immer mehr Menschen eine Selbstverständlichkeit. Fotoquelle: GettyImages/Jose Carlos Cerdeno

Je höher das Einkommen und je besser gebildet, desto eher nutzen Deutsche das digitale Banking. Unzählige Apps buhlen um die Kunden. Dabei ist die App der eigenen Bank nicht immer die beste für die eigenen Bedürfnisse.

Nur noch ein Bruchteil aller Bankgeschäfte wird in der Filiale erledigt. Gut jeder dritte Deutsche war im vergangenen Jahr überhaupt nicht in einer Bankfiliale (37 Prozent), wie eine Mitte 2023 veröffentlichte Umfrage von YouGov im Auftrag der C24 Bank ergab. Immer mehr Menschen fragen ihre Kontostände übers Smartphone ab und überweisen Geld per App – Online-Banking ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch digitales Bezahlen ist auf dem Vormarsch – beim Online-Shopping per Giropay ebenso wie an der Ladenkasse. Die Gründe dafür sind einfach: Geldgeschäfte zwischendurch vom heimischen Sofa zu erledigen ist bequem. Der Bankkunde spart Zeit und muss sich nicht an starre Öffnungszeiten der Filiale halten. Auch die Bank hat durch das digitale Banking Vorteile: Sie spart nicht nur die Personalkosten für Filialmitarbeiter, sondern auch Druck- und Portokosten, wenn sie Mitteilungen in ein elektronisches Postfach stellt.

Digitales Banking öffnet zudem Chancen für Serviceangebote, die vorher nicht möglich waren. Beispielsweise eine automatisierte Analyse der Zahlungsein- und ausgänge auf dem Konto. Immer mehr Banken bieten diese an und viele Kunden schätzen den Überblick darüber, wie viel Geld monatlich wohin geht und wie viel am Monatsende noch übrig bleibt. Wenn das Handy zum Portemonnaie wird, sind alle Ausgaben an einem digitalen Ort, was den Überblick erleichtert. Auch wer etwas Geld gespart hat, kann auf digitale Angebote einer automatisierten Geldanlage mittels Robo Advisor zurückgreifen.

Allerdings gilt die Daumenregel: Je höher das Einkommen, umso digitaler sind Menschen in Finanzdingen. Nur gut jeder dritte (38 Prozent) Deutsche mit niedrigem Haushaltseinkommen nutzt digitale Kanäle für seine Bankgeschäfte, im Unterschied zu fast doppelt so vielen Menschen mit hohem Einkommen (59 Prozent), wie eine im Auftrag des Bank-Dienstleisters Diebold Nixdorf 2023 durchgeführte Studie herausfand. Interessant ist auch: Nur vier von zehn Haushalten (42 Prozent) mit einem eher niedrigen Bildungsabschluss tätigen Bankgeschäfte online oder über Apps, während dies 83 Prozent aus höher gebildeten Haushalten tun.

Unzählige Apps buhlen um die Bankkunden. Damit die Vielzahl der Apps nicht nervt, gibt es von Experten empfohlene Multibanking-Apps, in denen mehrere Bankverbindungen gemanagt werden können (siehe unten). Unter den Nicht-Nutzern von digitalem Banking sind Sicherheitsbedenken weit verbreitet. Steffen Pörner, Geschäftsführer des Bankenverbandes Nordrhein-Westfalen, erklärt: „Banken und Sparkassen gestalten das digitale Banking so sicher wie möglich, die Schwachstelle für Online-Gangster ist der Kunde selbst.“ Kriminelle imitieren E-Mails und SMS von Banken täuschend echt. Daher lautet Pörners wichtigster Tipp: „Nutzen Sie die Banking-App mit Zwei-Wege-Authentifizierung und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails oder SMS zu Banken-Webseiten. Erledigen Sie Bankgeschäfte nie über einen öffentlichen Computer oder in einem öffentlichen WLAN.“ Und vor allem rät er: „Behalten Sie alle Kontobewegungen im Blick, damit nicht autorisierte Zahlungsabgänge rasch auffallen.“

Multibanking-Apps

Das Computermagazin Chip testete 2023 Multibanking-Apps, die einen Überblick über Konten bei verschiedenen Banken ermöglichen.

  • 1. Platz: Sparkasse verfügbar auf den meisten Geräten (Smartphones von Apple, Samsung, Tablets), sehr guter Funktionsumfang, top Sicherheit, kein Sparkassen-Konto erforderlich
  • 2. Platz: Finanzblick etwas geringerer Funktionsumfang (es ist individuell zu prüfen, ob der Nutzer all die Funktionen überhaupt braucht)
  • 3. Platz: Outbank sehr gute App mit hoher Sicherheit, die allerdings kostenpflichtig ist

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