12.06.2023 Investieren für Anfänger

Aktien kaufen: Einfach einsteigen

Von Gian Hessami
An der Börse geht es auf- und abwärts. Anleger können die Kursschwankungen mit einem Sparplan so nutzen, dass sich das Vermögen langfristig gut entwickelt.
An der Börse geht es auf- und abwärts. Anleger können die Kursschwankungen mit einem Sparplan so nutzen, dass sich das Vermögen langfristig gut entwickelt. Fotoquelle: GettyImages/Yuichiro Chino

Wer Aktien interessant findet, sich aber fragt, wann der günstigste Investmentzeitpunkt gekommen ist, für den gibt es ein Zauberwort: Durchschnittskosten-Effekt.

Viele wissen es: Mit Aktien kann man über längere Zeiträume – etwa zehn Jahre oder mehr – ordentliche Renditen einfahren. Wer zum Beispiel im Mai 2013 in einen DAX-Indexfonds Geld investierte, hätte sein Kapital bis heute (Mai 2023) in etwa verdoppelt. Börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs) bilden den Referenzindex, in diesem Fall den deutschen Leitindex, eins zu eins nach. Damit verteilen Anleger ihr Kapital auf viele verschiedene Werte. So enthält der DAX die 40 größten, börsennotierten Unternehmen des deutschen Marktes.

Viele trauen sich aber nicht, in Aktien zu investieren. Ein Grund dafür sind die zum Teil starken Kursschwankungen der Papiere. Bekanntlich ist die Börse keine Einbahnstraße: Laufen die Kurse südwärts, kann es zu merklichen Verlusten beim Investment kommen. Die große Frage ist immer: Sind die Aktien jetzt günstig bewertet oder soll man noch abwarten, bis sie noch mehr an Wert verlieren, um den richtigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen? Schließlich lautet das Ziel jedes Anlegers: Heute günstig kaufen und später teuer verkaufen.

Experten nennen dies das Timing-Problem. Selbst die besten Börsenprofis können es nicht lösen. Schließlich weiß niemand – auch wenn dies manche vorgeben –, wie sich die Kurse genau entwickeln werden. Dazu müsste man Dinge vorhersagen können. Aber wer kann das schon? Wie wäre es, wenn man den Spieß umdreht und sagt: „Was kümmern mich die Kursschwankungen?“ Klingt abenteuerlich – ist es aber nicht. Mit einem Aktien-Sparplan investiert man regelmäßig, beispielsweise monatlich, mit kleinen Summen in einen Aktienfonds. Dies kann eben auch ein Indexfonds (ETF) sein. Die jährlichen Gebühren sind hierbei günstiger als bei einem klassischen Aktienfonds, da die Fondsmanager bei der Verwaltung von ETFs weniger Arbeit haben als bei einem Fonds, bei dem sie ständig Aktien auswählen, kaufen und verkaufen müssen.

Das Prinzip beim Fondssparen wird anhand eines (vereinfachten) Beispiels klar: Ein Anleger zahlt jeden Monat 100 Euro in einen Aktien-ETF ein. Kostet ein Fondsanteil 100 Euro, erhält er genau einen Anteil. Angenommen, der Kurs des Fonds stürzt ein Jahr später ab und der Fondsanteil ist nur noch 50 Euro wert. Dann erhält der Anleger für seine monatliche „Sparrate“ automatisch zwei Fondsanteile in sein Depot gebucht. Über Jahre hinweg erzielen Anleger auf diese Weise den sogenannten Durchschnittskosten-Effekt und Kursverluste werden ausgeglichen. Zum „ratierlichen Sparen“ eignen sich Aktienfonds, die auf nachhaltige und dividendenstarke Unternehmen setzen.

Für einen Sparplan benötigt man ein Depot bei einem Online-Broker oder einer Bank. Über das Depot trägt man die Sparrate und das Kürzel des gewünschten Fonds ein, beispielsweise einen ETF auf den DAX oder den MSCI World, der rund 1600 Aktien aus mehr als 20 Ländern rund um den Globus enthält. Bei den meisten Banken sind Sparpläne ab 50 Euro im Monat möglich, bei manchen sogar schon ab 25 Euro monatlich.

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