"Borat 2" rassistisch? Ausschluss von den Oscars gefordert

And the Oscar goes to ... "Borat 2"? Dazu soll es in den Augen einer kasachischen Organisation auf keinen Fall kommen. In einem offenen Brief an die Oscar-Akademie nannte die Organisation den Film rassistisch und forderte einen Ausschluss von "Borat Anschluss Moviefilm" von den Preisverleihungen 2021.

2006 machte die Rolle als "Borat" den Comedian und Schauspieler Sacha Baron Cohen weltberühmt. Die Mockumentary schlug hohe Wellen, wurde sogar für einen Oscar in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch" nominiert und Cohen gewann einen Golden Globe für seine Rolle. Nicht weniger groß war die Aufregung, als Ende Oktober die Fortsetzung des Kultfilms bei Amazon Prime Video, "Borat Anschluss Moviefilm", erschien. Dazu trägt nun auch eine Forderung der gemeinnützigen Organisation Kazakh American Association (KAA) bei.

Sie fordert nichts weniger, als die "Borat"-Fortsetzung von allen Preisverleihungen 2021 auszuschließen, wie aus einem offenen Brief der Organisation an den Präsidenten und CEO der Motion Picture Academy hervorgeht: "Die kasachisch-amerikanische Gemeinschaft fordert neben der weltweiten kasachischen Gemeinschaft die Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf, 'Borat Anschluss Moviefilm' öffentlich von der Oscar-Prüfung auszuschließen, aufgrund der Präsentation von Whitewashing, ethnischer Stereotype, Rassismus, kultureller Aneignung und Fremdenfeindlichkeit."

Der Film habe außerdem einige Fälle sexueller und körperliche Gewalt gegen Bürger kasachischer Nationalität bedingt, wie es in dem Schreiben weiter heißt. Zudem prangert die KAA eine Schikane seitens Sacha Baron Cohen an und fühlt sich bloßgestellt: "Die kasachische Gemeinschaft ist weltweit unterrepräsentiert und von Natur aus verwundbar." Direkt an die Oscar-Akademie gewandt, appellierte die KAA: "In Anbetracht des aktuellen politischen Klimas und der neuen Politik der Akademie ist es unglaublich, dass ein rassistischer Film, der eine Nation farbiger Menschen offen beschimpft, schikaniert und traumatisiert, eine akzeptable Form der Unterhaltung darstellt."

Der Schauspieler hat derweil in einem Interview mit der "New York Times" die Vorwürfe von sich gewiesen und die Genrezuordnung des Films als Komödie hervorgehoben. Mit dem realen Kasachstan habe das Land, wie es im Film dargestellt werde, nichts zu tun. Cohen erklärt: "Ich habe mich für Kasachstan entschieden, weil es ein Ort war, von dem fast niemand in den USA etwas wusste, was es uns ermöglichte, eine wilde, komödiantische, Fake-Welt zu schaffen." In Wirklichkeit sei Kasachstan "ein wunderschönes Land mit einer modernen, stolzen Gesellschaft".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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