Abschied nach vier Jahren

Ein letztes Mal "Günther Jauch" im Ersten

27.11.2015, 07.55 Uhr
Verabschiedet sich nach 157 Ausgaben mit seinem Talk im Ersten: Günther Jauch.
Verabschiedet sich nach 157 Ausgaben mit seinem Talk im Ersten: Günther Jauch.  Fotoquelle: ARD/Marco Grob

Am Sonntagabend verabschiedet sich Günther Jauch mit seiner gleichnamigen Talkshow nach 157 Ausgaben von seinem Publikum im Ersten. Zum Ende der politischen Gesprächssendung begrüßt der Moderator um 21.45 Uhr den dienstältesten Abgeordneten: Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Top-Quoten 2015

Die erfolgreichste Sendung im laufenden Jahr war die Diskussion vom 15. November zum Thema "Der Terror in Paris - Was ist unsere Antwort?". Sie erreichte 5,62 Millionen Zuschauer. Auf Platz zwei folgte die Ausgabe vom 18. Januar (Titel: "Politik trifft auf Protest - Pegida bei 'Günther Jauch'") mit 5,58 Millionen Zuschauern. Die Sendung "Pöbeln, hetzen, drohen - wird der Hass gesellschaftsfähig?" sahen am 18. Oktober 5,53 Millionen Menschen.

"Günther Jauch ist es gelungen, neue Zuschauerinnen und Zuschauer für das politische Gespräch im Fernsehen zu gewinnen und mit seiner Sendung immer wieder wichtige Akzente zu setzen", lobt NDR Intendant und ARD-Vorsitzender Lutz Marmor das Format. Das Berliner Gasometer sei für mehr als vier jahre eine "Topadresse für anregende und spannende Diskussionen" gewesen.

Erfolgreichster Talk im Ersten

Mit durchschnittlich 4,62 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 16,2 Prozent, ist "Günther Jauch" in der Tat der erfolgreichste Talk, den Das Erste jemals am Sonntagabend ausgestrahlt hat. Nahezu jede dritte Ausgabe wurde von mehr als fünf Millionen Zuschauern verfolgt.

Die meistgesehene Sendung überhaupt war der Talk nach dem TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am 1. September 2013. Damals schalteten 8,25 Millionen Zuschauer ein, was einem Marktanteil von 30,2 Prozent entsprach. 

Erstes TV-Interview mit Edward Snowden

Diskutiert wurde immer über das Thema der Woche. Unter den Gästen waren zum Beispiel Helmut Schmidt, Hillary Clinton, Ursula von der Leyen und Zhanna Nemzowa. Eine weltweite Premiere wurde zudem am 26. Januar 2014 gezeigt: Edward Snowden, von den USA gejagter Whistleblower, gab dem deutschen Fernsehen das erste TV-Interview nach seiner Flucht.

Eine besonders intensive Diskussion im Nachgang der Sendung zog auch der Auftritt des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis nach sich, der im März 2015 live aus Athen zugeschaltet war. Seine Falschbehauptung, die Redaktion habe ein gezeigtes Video manipuliert, bei dem er einen "Stinkefinger" gezeigt hatte, beschäftigte in den nächsten Tagen zahlreiche Medien und sorgte für große Diskussionen in den sozialen Netzwerken.

Jauch hat Gefallen an den "ungewöhnlicheren Sendungen"

Für Jauch selbst bleiben vor allem die Ausgaben in Erinnerung, die ein "ungewöhnliches Thema" oder "polarisierende Gäste" mit sich brachten. "Das mag manchmal für viel Kritik und Aufsehen gesorgt haben - aber gerade das macht das Live-Fernsehen und eine gute Diskussion auch aus", sagt Jauch. "Unvorhergesehenes passiert, Debatten werden ausgelöst, Positionen und Meinungen prallen aufeinander und werden neu diskutiert. Mir haben die ungewöhnlicheren Sendungen immer besonders gut gefallen."

"Günther Jauch", am Sonntag um 21.45 Uhr im Ersten.

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