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Pflegekräfte sprechen Klartext: "Mir bringt Applaus nichts, mir bringt auch das Geld nichts":

Sie waren die Helden in der Corna-Krise: Nicht nur in Italien, sondern auch hierzulande stellten sich viele Menschen im Frühjahr auf ihre Balkone, um den Pflegekräften für ihren unermüdlichen Einsatz zu applaudieren. Nun gab es für viele aus der Branche immerhin eine Einmalzahlung als Anerkennung. Doch hilft das der Branche wirklich? Dieser Frage geht die News Reportage "Nach dem Applaus – Was für die Pflegebranche übrig blieb" auf den Grund. Der Sender ntv strahlt sie am kommenden Sonntag, 12. Juli, um 18.30 Uhr, sowie am darauffolgenden Sonntag, 19. Juli, um 10.30 Uhr, aus. Außerdem ist das Format auf TVNOW abrufbar.

"Mir bringt Applaus nichts, mir bringt auch das Geld nichts, was man ausgezahlt hätte", erklärt Laura Braun, die seit ihrem 15. Lebensjahr Menschen mit oft schweren Behinderungen pflegt. Wie viele ihrer Kollegen hat sie eine konkrete Bitte an die Politik: "Wir brauchen einen besseren Pflegeschlüssel. Wir brauchen mehr Menschen, damit wir mehr Zeit mit unseren Menschen verbringen können."

Die Prämie, die manch ein Pfleger im Zuge der Corona-Krise bekam, ist für viele nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Tatsächlich habe sie sogar einen bitteren Beigeschmack, erklärt die Altenpflegerin Andrea Küpper: "Das fühlt sich an wie Freikaufen der Politiker. Die haben jetzt mal den Altenpflegern was gezahlt, und dann muss es auch gut sein. Eine Einmalzahlung bringt uns ja in dem Sinne nichts, wir machen uns ja trotzdem den Rücken krumm. Ein gerechter Dank wär's ja, wenn eine leistungsgerechte Vergütung da wäre."

Die Pflegebranche ist für unsere Gesellschaft unentbehrlich. Das hat nicht zuletzt die Corona-Krise deutlich gezeigt. Doch wie der ntv-Reporter Daniel Spliethoff zeigt, sind die Bedingungen alles andere als fair: Schon jetzt leben in Deutschland rund vier Millionen pflegebedürftige Menschen. Bis 2040 sollen es laut Krankenkassen 4,4 Millionen sein. Zusammen mit den kurzzeitig pflegebedürftigen Patienten aus Krankenhäusern ist diese Menge für die etwa 1,1 Millionen Pflegekräfte kaum bewältigbar. Was also tun? Dieser Frage geht "Nach dem Applaus – Was für die Pflegebranche übrig blieb" nach – mit ernüchterndem Ergebnis, wie sich ahnen lässt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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