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"Propaganda im Krieg – Verblendung der Massen": Wie Bilder zu Waffen werden

von Andreas Schoettl

Die sehenswerte 3sat-Doku "Propaganda im Krieg – Verblendung der Massen" zeigt, wie Worte und Bilder zu Waffen werden. Erschreckend erfolgreich war darin in der Nazi-Zeit vor allem Joseph Goebbels.

3sat
Propaganda im Krieg – Verblendung der Massen
Dokumentation • 06.05.2020 • 20:15 Uhr

Er forderte "harte Herzen und harte Fäuste" und letztendlich den "totalen Krieg": Joseph Goebbels nutzte als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Manipulationen, Täuschung und Lügen, um ein Volk auf Linie zu bringen. Der sehr sehenswerte Film "Propaganda im Krieg – Verblendung der Massen" von Ute Wiedemeyer stellt unter anderem heraus, wie es die NS-Strategen bis zuletzt zustande brachten, dass sich auch Jugendliche und sogar Kinder trotz aussichtsloser Kriegssituation noch freiwillig zum Einsatz meldeten.

Als Präsident der Reichskulturkammer konnte Goebbels nicht nur Presse, Rundfunk und Film lenken. Er zeichnete während des Zweiten Weltkrieges selbst für die "Wochenschau" verantwortlich. Diese wurde mehr und mehr zu einem Medium der Inlandspropaganda, die vor Heldengeschichten strotzte. Vieles, vor allem erschütternde Wahrheiten, wurden verschwiegen. Nur ein Beispiel: Dass die 6. Armee im November 1942 in Stalingrad eingekesselt wurde, ließ Goebbels das deutsche Volk erst im Januar 1943 wissen.

Im Anschluss an die Dokumentation über "Propaganda im Krieg" zeigt der Film "Zeugen des Krieges" ab 21 Uhr auf, wie sich die Kriegsfotografie gewandelt hat. In der Reportage von Christiane Schwarz berichten unter anderem vier professionelle Kriegsfotografen von ihren teils lebensbedrohlichen Erfahrungen, ihren veränderten Arbeitsbedingungen und wie sie die aktuellen Entwicklungen wahrnehmen. Ein Problem mitunter ist, dass heute viele schreibende Journalisten nur noch zu Hause oder in Redaktionen sitzen und lediglich Fotos von lokalen Fotografen und Agenturen nutzen. In einigen Fällen gelten bereits Handyfotos von zufälligen Augenzeugen relevant.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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