"Tagesschau"-Chef wehrt sich gegen Kritik von Andrea Kiewel
Andrea Kiewel hat die Berichterstattung der "Tagesschau" über Angriffe der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen als einseitig kritisiert. ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke wies die Kritik zurück.
"Nach schweren Angriffen der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen, hat sich die Lage heute im Laufe des Tages beruhigt." So leitete die "Tagesschau" vergangenen Dienstag eine Beitrag über den Konflikt im Gaza-Streifen ein. Kiewel kritisierte in ihrem Gastbeitrag für die "Jüdische Allgemeine", dass die Angriffe durch Israel fälschlicherweise nicht als Reaktion dargestellt wurden. Für Nachrichtenredakteure sei es eine Pflicht, wahrheitsgemäß über politische Ereignisse zu berichten. "Und dazu gehört auch, dass man die zeitliche Reihenfolge von Geschehnissen einhält."
Kiewel erläuterte weiter: "Zuerst beschoss Gaza Israel mit Raketen, dann verteidigte sich Israel mit einem militärischen Manöver." Auch wenn Kiewel in dem Artikel deutlich macht, dass sie der "Tagesschau" keine bewusste Falschmeldung unterstelle, fühlte sie sich dennoch verpflichtet, die Verhältnisse aus ihrem Blickwinkel klarzustellen.
Nun hat ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke auf Facebook Stellung zu den Vorwürfen der Moderatorin bezogen. So habe die "Tagesschau" in der fraglichen Ausgabe "selbstverständlich darauf hingewiesen, dass die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen eine Reaktion auf den Beschuss eines Gebäudes in Israel durch die Hamas am Tag zuvor darstellten", wird Gniffke in dem Beitrag zitiert. "In der 28-sekündigen Meldung vom Dienstag hieß es wörtlich: 'Am Montag hatte die Hamas bei einem Raketenangriff ein Haus in Israel zerstört.'" Diese Aussage, die allerdings erst am Ende des Beitrags formuliert wurde, hatte Andrea Kiewel in der Tat nicht in ihrer Kritik erwähnt.
Quelle: teleschau – der Mediendienst