Interview in der Talkshow

Greta Thunberg beschert Anne Will Top-Quoten

01.04.2019, 10.55 Uhr
Anne Will diskutierte mit ihren Gästen über das Thema "Streiken statt Pauken - ändert die Generation Greta die Politik?".
Anne Will diskutierte mit ihren Gästen über das Thema "Streiken statt Pauken - ändert die Generation Greta die Politik?".  Fotoquelle: NDR/Wolfgang Borrs

Greta Thunberg will die Politiker aufrütteln. Viele Jugendliche folgen der schwedischen Klimaaktivistin, es gibt aber auch Stimmen, die kritisieren, dass die jungen Menschen dafür die Schule schwänzen. In der Talkshow von Anne Will war die 16-Jährige nun zu Gast, um erneut über ihr Anliegen zu sprechen. 

Das Thema der Sendung lautete "Streiken statt Pauken - ändert die Generation Greta die Politik?". Thunberg bezog in einem Einzelinterview Stellung. Anschließend diskutierten Reiner Haseloff (CDU, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, Parteivorsitzender), Therese Kah ("Fridays for Future"-Aktivistin), Wolfgang Kubicki (FDP, stellvertretender Parteivorsitzender und Bundestagsvizepräsident) und Harald Lesch, (Astrophysiker, Wissenschaftsmoderator und Autor) über den Klimawandel und das Engagement der Schwedin.

4,14 Millionen TV-Zuschauer wollten das sehen – das bedeutete für Anne Will die stärkste Quote seit November 2018. Der Marktanteil lag bei 14,9 Prozent. 

"Ich bin eine Realistin, ich sehe Fakten", sagte Thunberg im Interview mit Will. Ihren eigenen Lebensstil hat sie radikal geändert und auch ihre Familie überzeugt, dass niemand mehr fliegen darf. Ihre Mutter gab dafür sogar ihre internationale Karriere als Opernsängerin auf. "Für andere gibt es vielleicht einen Kompromiss, aber ich sehe die Dinge schwarz-weiß. Entweder, man lebt nachhaltig oder eben nicht", so Thunberg. "Ich schreibe niemandem vor, so zu leben wie ich. Was ich tue, ist zu versuchen, die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen, damit sie sich aufklären und verstehen, wie die Situation wirklich ist."

In der Talkrunde zeigten einige Gäste großes Verständnis für die Bewegung "Fridays for Future". "Die jungen Leute sind die einzigen, die die Wissenschaft wirklich ernst nehmen", sagte zum Beispiel Harald Lesch. "Im Vergleich zu der Bedrohung, die die Klimakatastrophe darstellt, halte ich die Schulpflicht für unerheblich." Auch Grünen-Politiker Robert Habeck verteidigte die streikenden Jugendlichen. "Die gehen auf die Straße, weil sie in der Schule aufgepasst haben."

Der stellvertrende FDP-Vorsitzende Robert Kubicki meinte: "Es ist nicht die erste Generation, die für die Zukunft auf die Straße geht. Aber zu behaupten, die Politik hätte nicht reagiert, ist falsch. Sie reagiert vielleich zu langsam." 

Schon bei Maybrit Illner war in der vergangenen Woche über "Fridays for Future" diskutiert worden. Über die aktuellen Themen und Gäste der Polit-Talkshows informieren wir Sie immer hier.


Quelle: areh

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