Passt das Projekt zum Hollywood-Regisseur?

Das ist James Camerons neuestes Filmprojekt – und es hat nichts mit „Avatar“ zu tun

23.10.2024, 09.05 Uhr
von TB
James Cameron hat sich ein neues Filmprojekt vorgenommen.
James Cameron hat sich ein neues Filmprojekt vorgenommen.   Fotoquelle: picture alliance / abaca | Berzane Nasse

James Cameron nimmt selbst im erlauchten Kreise der erfolgreichsten Hollywood-Regisseure eine Sonderstellung ein. Denn er inszenierte gleich drei der vier Filme mit den höchsten Einspielergebnissen an den Kinokassen. In den letzten Jahren war er allerdings fast komplett mit den „Avatar“-Filmen beschäftigt. Das könnte sich mit einem neuen Projekt ändern.

An diesem Werk sicherte sich James Cameron die Filmrechte

Das Buch, das James Cameron cineastisch adaptieren möchte, trägt den Titel „Ghosts of Hiroshima“. Obwohl sich der dreifache Oscar-Preisträger die Rechte an der Filmverwertung gesichert hat, ist das Sachbuch bislang noch nicht erschienen. Das ist im August 2025 zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Hiroshima geplant. James Cameron und der Buchautor, Charles Pellegrino, kennen sich schon mehrere Jahre. So hatte der Schriftsteller bereits an „Titanic“ und „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ als Berater mitgewirkt. Cameron möchte Pellegrinos kommendes Buch zusammen mit dessen vor ein paar Jahren erschienenem Werk „The Last Train From Hiroshima“ nach eigener Aussage in einen „kompromisslosen Kinofilm“ verwandeln.

Davon wird der geplante Film handeln

Charles Pellegrino thematisiert die Folgen des Atombombenabwurfs am 6. August 1945 auf Hiroshima. Dazu beschreibt der Autor nicht nur die Ereignisse in den Tagen vor und nach dem Atombombenabwurf. Er bedient sich auch analytisch der Technik der forensischen Archäologie. Im Zentrum stehen in seinen Ausführungen die Berichte von Augenzeugen, die die Atombombenexplosion erlebt haben. Das bezieht sich nicht nur auf japanische Zivilisten, sondern auch auf US-Piloten. Dabei beschäftigt sich „The Last Train From Hiroshima“ ausführlich mit der wahren Geschichte eines Japaners, der zuerst den Atombombenabwurf auf Hiroshima überlebte, dann mit einem Zug nach Nagasaki reiste und dort auch die zweite Atombombe überstand.

Passt das überhaupt zu James Cameron?

Auf den ersten Blick scheint das Thema nicht ganz zu James Camerons sonstigen Filmen zu passen. Es handelt sich weder um einen eher seichten Film à la „True Lies – Wahre Lügen“ oder „Titanic“ noch um Werke aus dem Genre Sciencefiction wie „Avatar“, „Aliens: Die Rückkehr“ oder „Terminator“. Beim genaueren Blick auf „Terminator“ fällt dann allerdings doch eine Verbindung auf. Denn der Film geht von der Prämisse aus, dass ein Atomkrieg einen Großteil der Menschheit im Jahr 2029 vernichtet hat. Inspiration dafür war wiederum die Kubakrise, an der die Welt am Rand eines atomaren Kriegs stand, und die der damals achtjährige James Cameron hautnah miterlebte. Das Interesse des dreifachen Oscarpreisträgers an den Atombombenabwürfen geht sogar so weit, dass dieser einen der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki wenige Tage vor dessen Tod in einem Krankenhaus besucht hatte.

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Dann ist mit dem Film zu rechnen

Auch wenn das alles spannend klingt, sollte niemand mit einer sehr baldigen Umsetzung rechnen. James Cameron erklärte nämlich auf Nachfrage ziemlich nebulös, er wolle den Film drehen, sobald es die Produktion von „Avatar“ erlaube. Hier ist nur zu hoffen, dass der Erfolgsregisseur das Projekt irgendwann zwischendurch in Angriff nimmt. Denn die „Avatar“-Filme dürften ihn noch ziemlich lange beanspruchen. Das bezieht sich weniger auf den dritten Teil „Avatar: Fire and Ash“, der sich bereits in der Postproduktion befindet und 2025 in die Kinos kommen soll. Auch die nächsten Teile der Reihe möchte James Cameron selbst inszenieren. Diese sollen in fünf bzw. sieben Jahren in die Kinos kommen. Dann wäre der Regisseur 77 Jahre alt.

 

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