Zum Geburtstag: Sechs überraschende Fakten über Disney
Disney gehört zu den größten Medienkonzernen der Welt und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Passend zum Geburtstag verraten wir euch spannende Fakten über Mickey Mouse & Co.
Ein Weltkonzern mit Startschwierigkeiten
Die Geschichte von Walt Disney ist auch eine Geschichte von einem Mann, der sich trotz einiger Rückschläge nicht unterkriegen ließ. Denn auch der heutige Weltkonzern hatte Startschwierigkeiten und Disney musste sich in seiner Anfangszeit im Filmgeschäft ein paar Mal neu sortieren.
Nur wenige Wochen vor seinem 22. Geburtstag gründete Walt Disney gemeinsam mit seinem Bruder Roy 1923 das Unternehmen „Disney Brothers Cartoon Studio“. Diesem war die Firma „Laugh-O-Gram“ vorausgegangen. Mit dem kleinen Studio hatte Disney Werbetrickfilme aber auch den Kurzfilm „Alice in Cartoonland“ produziert. Wegen mangelnden Gewinns musste die Firma nach weniges Jahren schließen. In Hollywood sortierte sich Disney neu, baute sich einen Zeichentisch in der Garage seines Onkels zusammen und lieh sich eine gebrauchte Kamera. Er bot seine alten Filme Kinoketten und Verleihern an und konnte so Charles Mintz vom Verleih M. J. Winkler auf sich aufmerksam machen, der Interesse an den Alice-Filmen hatte. Der Vertrag, der am 16. Oktober 1923 unterschrieben wurde, und eine Alice-Serie für 1.500 Dollar pro Film vorsah, gilt daher auch als Grundstein für das heutige Disney-Imperium.
Oswald wird zu Mortimer wird zu Micky
Und wieder einmal zeigt sich, dass Disney sich von Rückschlägen nicht abschrecken ließ und jedes Mal mit einer neuen, erfolgreichen Idee dienen konnte. Denn der Entwicklung von Micky Maus ging ein Zerwürfnis voraus. Während Walt Disney in den Anfängen den Großteil der kreativen Arbeit selbst übernahm, konnte das Studio schon bald Mitarbeiter einstellen. So arbeite Disney bald auch wieder mit seinem früheren Geschäftspartner Ub Iwerks zusammen. 1927 wollte M.J. Winkler die Alice-Reihe nicht mehr fortsetzen, sondern bekundete Interesse an einer neuen Zeichentrick-Figur für eine neue Filmreihe. Disney und Ub Iwerks entwickelten die Figur „Oswald der lustige Hase“. Als Disney für sein Werk eine höhere Summe verhandeln wollte, stellte sich heraus, dass bereits einige seiner Mitarbeiter vom Verleih abgeworben worden waren und der Preis von 2.250 auf 1.800 Dollar pro Filmrolle gedrückt werden sollte. Diese Entwicklung bedeutete das Ende der geschäftlichen Beziehungen zwischen Disney und dem Verleih M. J. Winkler. Aufgrund einer damals gängigen Praxis gehörten auch sämtliche Reche an „Oswald“ dem Verleiher, sodass Disney und sein Geschäftspartner sich eine neue Figur ausdenken mussten. So erschufen die beiden 1928 die neue Figur Micky Maus. Dank der Rücklagen der Disney-Brüder konnten sie die ersten Micky-Maus-Filme ohne Vertragspartner produzieren und so hatte der erste Film „Plane Crazy“ am 15. Mai 1928 Premiere. Mit „Steamboat Willie“, dem zweiten Micky-Maus-Film, wurde am 18. November 1928 der erste Zeichentrickfilm mit Ton uraufgeführt. Anfangs hatte Disney seine neue Zeichentrickfigur Mortimer nennen wollen – seine Frau fand den Namen allerdings zu aufgeblasen und schlug auf Englisch „Mickey“ vor.
Der Oscar-Rekordhalter
59 Mal war Walt Disney persönlich für einen Oscar nominiert – gewonnen hat er ihn 22 Mal. Dazu gesellen sich vier weitere Ehren-Oscars, unter anderem für die Erfindung von Micky Maus. Damit hält Walt Disney den Rekord für die Anzahl der Oscar-Nominierungen und -Siege in der Geschichte der Academy Awards. Einen weiteren Ehren-Oscar bekam er für „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – eigens dafür hatte die Academy einen großen Oscar mit sieben kleineren Oscar-Statuen anfertigen lassen.
Die Disney-Renaissance und die goldenen Neunziger
Das goldene Zeitalter des Disney-Konzerns waren die 1990er-Jahre. Eingeleitet durch Arielle, die Meerjungfrau fand der Konzern ab 1989 zu seinen Wurzeln zurück und produzierte in den Folgejahren zahlreiche Klassiker. Weitere Musical-Filme wie Die Schöne und das Biest (1991) und Aladdin (1992) konnten mühelos an den Erfolg der kleinen Meerjungfrau anknüpfen. Die Filme waren nicht nur an den Kinokassen, sondern auch bei Kritikern und Preisverleihungen erfolgreich. Den Höhepunkt stellte Der König der Löwen (1994) war; der Film spielte damals fast 800 Millionen Dollar weltweit ein und gilt bis heute als der erfolgreichste klassische Zeichentrickfilm. Aber auch spätere Veröffentlichungen wie Pocahontas (1995), Der Glöckner von Notre Dame (1996) und Tarzan (1999) konnte kommerzielle Erfolge erzielen.
Der Weg ins neue Jahrtausend
Mitte der 1990er-Jahre erschloss Disney auch neue Bereiche und ging mit Pixar Kooperationen ein. Mit dem 1995 erschienen Toy Story und Das große Krabbeln (1997) konnte die Zusammenarbeit im Bereich der reinen Computeranimation erste Erfolge erzielen. Was folgte waren 2001 Die Monster AG sowie 2003 Findet Nemo und Die Unglaublichen ein Jahr später. Nachdem Pixar ankündigte nach dem nächsten gemeinsamen Projekt Cars die Zusammenarbeit mit Disney beenden zu wollen, übernahm die Disney Company Pixar Inc. für 7,4 Milliarden US-Dollar. Der Pixar-CEO Steve Jobs (ja, der Apple-Erfinder) wurde als Teil der Übernahme als Mitglied des Verwaltungsrats von Disney aufgenommen. In weiterer Kauflaune zeigte sich der Konzern 2009 mit der Übernahme von Marvel für 4 Milliarden US-Dollar. Die gleiche Summe legte die Disney Company 2012 bei der Übernahme der Lucasfilm Ltd. auf den Tisch.
Disney-Macher schicken Zuschauer auf Ostereier-Suche
Findige Disney-Liebhaber kennen sie natürlich schon: Die sogenannten Ostereier (Englisch: Easter Eggs), die in vielen Disney- und Pixar-Filmen versteckt sind. Denn die Macher der Filme lieben es kleine Andeutungen auf vorangegangene beziehungsweise zukünftige Projekte in ihren Filmen zu verstecken. So findet sich im Dschungel bei Tarzan ein Tee-Service, das große Ähnlichkeit mit dem Geschirr aus Die Schöne und das Biest aufweist. In Aladdin kneift die Krabbe Sebastian aus Arielle, die Meerjungfrau dem Genie in den Finger. Besondere Verbindungen gibt es auch zwischen den Filmen Findet Nemo und Die Monster AG: In Findet Nemo gibt es in der Arztpraxis ein Mobile, dessen Figuren den Monstern aus Die Monster AG nachempfunden sind. Und in Die Monster AG wiederum zeigt das kleine Mädchen Boo in einer Szene Sully seine Spielsachen: Da ist die Jessi-Puppe aus Toy Story dabei, aber auch ein orangefarbener Fisch. Findet Nemo befand sich da aber noch in Produktion und so konnten viele Zuschauer dieses Osterei erst im Nachhinein als solches ausfindig machen.