Cheyenne Ochsenknecht zum Leben auf dem Bauernhof: "Wir leben für unsere Rinder"
Ab dem 22. November ist es soweit: Cheyenne Ochsenknecht und ihr Mann Nino zeigen in der Doku-Soap "Unser Hof - Mit Cheyenne und Nino", wie ihr Leben auf dem Bauernhof abläuft. Wir haben mit dem Model über ihr neues Leben gesprochen.
Du kommst nicht aus einem landwirtschaftlichen Umfeld. Trotzdem hast du dich entschieden, auf einen Bauernhof zu ziehen.
Ich komme aus einem Vorort von München und hatte schon immer vor, zurück Richtung Österreich oder Bayern in die Berge und den Schnee zu ziehen. Als ich dann schwanger war, hat Nino mir die Entscheidung überlassen, ob wir in einer Berliner Wohnung in der Nähe meiner Mutter bleiben oder auf einen Bauernhof mit Garten und großem Grundstück ziehen und dort das Kind großziehen. Meine Entscheidung stand sofort fest.
Was hat dich denn am Leben auf dem Bauernhof gereizt?
Ich habe mich in Berlin nicht mehr sicher gefühlt. Ich liebe Berlin, es ist meine Stadt und auch Nino hat drei Jahre lang dort gewohnt. Aber mit dem Kinderwagen dort spazieren zu gehen – das konnte ich mir nicht vorstellen.
Zwei Kinder und die ganze Arbeit auf dem Hof – wie stressig ist das wirklich?
Es geht schon. Unsere ältere Tochter ist unter der Woche bei der Tagesmutter und ihr junger Bruder ist im Kinderwagen überall dabei, also beim Haushalt, beim Stall ausmisten und so weiter. Wir versuchen, die Kinder überall mit einzubeziehen und es funktioniert ganz gut. Es gibt aber natürlich auch sehr stressige Tage.
Wie sieht bei euch die Arbeitsteilung aus?
Die Arbeit ist bei uns fair verteilt. Wenn ich jetzt zum Beispiel ein Interview habe (lacht), passt Nino auf den Kleinen auf. Wenn er mal keine Zeit hat, miste ich dafür den Stall aus und kümmere mich um die Tiere. Nino hat sich beim Bau des neuen Stalls einen Bandscheibenvorfall zugezogen, da habe ich dann für zwei Tage die Baustelle geschmissen. Bei uns gibt es also keine Männer- oder Frauenarbeit.
Das Herzstück eures Hofes sind die Chianinarinder. Was fasziniert euch an der Rinderrasse?
Die Größe fasziniert natürlich sofort, es ist die größte Rinderrasse der Welt und auch die älteste. Wie Italiener halt sind (lacht), haben die Tiere außerdem ein sehr dominantes Wesen und ein großes Ego. Sie sind sehr stark und wissen ganz genau, was sie wollen. Einige von ihnen kann man streicheln, andere sind nicht so sehr an Menschen gewöhnt. Außerdem ist es faszinierend zu sehen, wie die Rinder braun auf die Welt kommen und mit der Zeit weiß werden.
Die Rinder wachsen einem sicher ans Herz, wenn man täglich mit ihnen arbeitet.
Auf jeden Fall. Für unsere Zuchtdamen, die hier auf dem Hof bleiben, haben wir ja auch den neuen Stall gebaut, der eigentlich ein Wellness-Hotel ist (lacht). Auch zu sehen, wie unsere Kinder mit den Tieren umgehen, ist toll.
Ist es für euch ein trauriger Moment, wenn die Rinder schlussendlich geschlachtet werden?
Wir leben für unsere Rinder und geben ihnen alles, was wir haben. Alles, was wir an Zeit und Geld entbehren können, stecken wir in die Tiere, damit sie das bestmögliche Leben haben. Die Tiere, die wir hier auf dem Hof behalten, werden auch gar nicht geschlachtet. Den Rindern, die wir weggeben, geben wir gar keine Namen. Natürlich kümmere ich mich um sie und streichle sie, solange sie da sind. Aber wenn man so lebt wie wir, dann gehört das einfach dazu.
Wie ist das, im Alltag ständig von Kameras begleitet zu werden?
Von „Diese Ochsenknechts“ sind wir die Kameras schon gewohnt, deshalb war es für uns gar kein Problem. Aber auf dem Bauernhof ist es schon etwas anderes, da kann man nicht immer auf die Kameras warten oder etwas neu drehen. Wenn wir gerade zum Beispiel ein Kalb auf die Welt bringen, können wir nicht warten und müssen sofort handeln. Wir freuen uns aber vor allem darüber, den Menschen unsere Arbeit näherbringen zu können.
Was sagt denn deine Familie zu deiner Entscheidung, auf den Bauernhof zu ziehen?
Die finden es sehr schön. Meine Mama ist hier Dauergast und hat im Haus sogar ein eigenes Zimmer. Mein Papa ist auch ein Riesenfan und kommt gerne vorbei, wenn er Zeit hat. Dann packt er mit an und hilft, wo er kann. Er ist sehr stolz darauf, wie wir den Alltag mit dem Hof und den Kindern meistern. Eigentlich freut sich die ganze Familie, wenn sie hier ist und die Schafe, Rinder und Schweine sehen kann.
Habt du die Entscheidung, auf den Chianinahof gezogen zu sein, jemals bereut?
Noch nie. Natürlich ist es manchmal auch belastend mit der ganzen Arbeit. Als Nino den Stall gebaut hat, war er den ganzen Tag auf der Baustelle und ich war mit den Kindern allein. Als ich dann noch krank wurde, habe ich schon überlegt, für ein paar Wochen zu meiner Mutter zu ziehen. Das war zwar nicht leicht, aber im Nachhinein denke ich mir: Es hätte auch schlimmer sein können und die Zeit ging schnell rum. Aber selbst da habe ich nie daran gezweifelt, dass es die richtige Entscheidung war.
"Unser Hof - Mit Cheyenne und Nino", ab dem 22. November, immer mittwochs um 20.15 Uhr, Sky Nature + auf Abruf