"Die Alm": So viele Tränen – im Tal wird Hochwasserwarnung ausgegeben
Drama, Drama, Drama: "Die Alm" nahm in der zweiten Woche ordentlich an Fahrt auf. Gleich drei Kandidaten sind nach der zweiten Folge nicht mehr dabei.
Es gibt Dinge, die will man eigentlich gar nicht wissen. Okay, wenn Mirja du Mont ihre Krankengeschichte beichtet und gesteht "Ich war wie tot. Ich wollte nicht mehr leben", dann umweht einen ein Hauch von Tragik. Ging dem "Beichtvater" Ioannis Amanatidis ("Krass, so deep hätte ich das nicht erwartet") auch so. Aber wenn Katharina Eisenblut gesteht, dass sie "das gesunde Essen hier" nicht verträgt und sie Blähungen bekommt ("Ehrlich, ich furze im Schlaf!"), dann sind das doch Winde, die man ungehört vorüberstreichen lassen möchte.
Aber so ist's mit Trash-TV und seinen Kandidaten, es wird Klartext gesprochen, bis zur Peinlichkeit. Mirja du Mont meinte zwar "keiner von uns ist hier Trash!", aber gerade nach Episode zwei von "Die Alm" (ProSieben) wäre es gar nicht schlecht, wenn man den Protagonisten da oben auf dem Berg mal ganz altmodisch mit einem Stück Kernseife (und einer Drahtbürste) den Mund ausschrubben würde. "Sch..." war das meistgesagte Wort – Schimanski wäre stolz gewesen!
Drama! Unverzichtbarer Bestandteil. Und davon gab's diesmal reichlich. Zunächst das erwartete: Katharina "Ich will nach Hause!" Eisenblut machte die Rolle rückwärts und stieg vom angekündigten Ausstieg aus. Sie sprach sich mit ihrem Verbalpeiniger Ioannis Amanatidis aus: "Ich bin froh, dass alles geklärt ist. Ich will kein Drama mehr."
Christian Lohse muss aufhören
Das unerwartete Drama: Wegen Christian Lohse – beziehungsweise wegen dessen extremen Bluthochdrucks – musste der Sanitäter kommen. Und der nahm den Sternekoch mit seinen 195/135 gleich mit. "Kurz und schmerzlos: Tschüss!", sprach der Koch und wurde seines Weges hinab ins Tal gefahren.
Ersatz war erstaunlich schnell gefunden. Für den It-Koch sprang "It-Boy" (und natürlich Influencer) Benedetto Paterno ein. Warum der Luxusliebhaber ("Ich mag Kaviar und Champagner") bei dem Höhenspaß mitmacht ("Das ist wie im Horrorfilm. Krasser als Dschungel und alles. Das wird hart.") ist beinahe so schleierhaft, wie die Auswahlkriterien, die den Ex-"Prince Charming"-Kandidaten auf den Berg katapultierten.
Und was wurde wieder geflennt! Im Tal wurde Hochwasserwarnung ausgegeben. Mirja weinte über ihre (überstandene) Krankheit. Yoncé Banks jammerte über seine kratzige Stimme im erkälteten Hals (Alm-Öhi: "Kuhscheiße draufschmieren, dann geht das weg!"), Vivian Schmitt weinte dem scheidenden Christian Tränchen nach. Hollywood Matze hatte beim Lohse-Abschied auch "beinahe Pipi in den Augen" – wenig später flutete er die Äuglein in purer Panik. In zehn Metern Höhe fühlte sich der Höhenängstliche bei der Paar-Gaudi gar nicht wohl. "Ich hab echt Schiss. Ich hab die Buxe voll." Er musste abbrechen, bevor er (wegen fünf falscher Quiz-Antworten) in die Tiefe gestürzt wurde.
Und dann, so Katharina, wurde es "ekelhaft". Das Plumpsklo ist ohnehin so eine Sache ("Ich kann da nicht k...", so Katharina stellvertretend für viele "Alm"-Bewohner), dann aber sichtete Katharina, die Zarte, einen Fäkalienklecks da, wo er nicht hingehört – neben dem Klo. "Da sind Exkremente. Das ist echt uncooler Sch...", brachte sie das Problem auf den Punkt. Gar nicht fassen konnte sie, dass Vivian und Siria Campanozzi partout kein Drama daraus machen wollten: "Wegwischen und gut ist und nächstes Mal besser aufpassen."
Und dann, uiuiui, ging's an die Nominierung. Drei sollten bestimmt werden, zwei würden fliegen. Nominieren durften/mussten Ioannis und Yoncé. "Ich will nicht der Buhmann sein", maulte Yoncé. Tja, kommt davon, wenn man mit seinem Kumpel Ioannis ("Wir sind zwei griechische Halbgötter!") die Paar-Gaudi gewinnt.
Katharina Eisenblut will "nie mehr ins Fernsehen"
Für Ioannis war die Sache klar. Mit feurigem Blick kündete er Katharina: "Ich nominiere natürlich dich. Wir werden hier keine Freunde mehr." Stimmt – Katharina tickte umgehend aus. "Er hasst mich. Warum dieser Hass gegen mich?" Während Vivian, die mit Matze neben Katharina nominiert wurde, "Es ist doch nur ein Spiel" murmelte, rotierte Katharina in der eigenen Eskalationsspirale: "Ich hab keinen Bock mehr. Ich will nach Hause."
Dann die Implosion: "Ich will nie mehr ins Fernsehen. ich will nie mehr Musik machen." Dann eilte sie hinaus in die Nacht – und ward nicht mehr gesehen. Sie ist tatächlich gegangen! Okay, sie wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch rausgewählt worden, aber – hey – das war mal ein Abgang!
Der von Matze – die Mitbewohner sprachen sich mit 2:5 Stimmen gegen ihn und für Vivian aus – war trauriger. "Sch...", meinte er, und da war es wieder, das Hauptthema der Sendung, "ich wäre gerne noch geblieben. Bin schon ein bisschen traurig. Aber: Schubidubi, ich bin raus. Tschüss!"
Dieser putzige Koloss wird fehlen. Freundlich, entwaffnend ehrlich, demütig: "Ich bin nix, ich kann nix, ich bin froh, dass ich hier gelandet bin." Aber ganz sicher: Schubidubi, wir werden ihn wiedersehen! Nur halt nicht mehr auf der "Alm".
Quelle: red/teleschau – der mediendienst GmbH