Komödie im Ersten

"Einmal Hallig und zurück": Anke Engelke in Ostfriesland

05.07.2023, 07.59 Uhr

Anke Engelke macht die Komödie "Einmal Hallig und zurück" (Erstsendung 2015) zu einem Ereignis. Als Klatschreporterin Fanny Reitmeyer ist die Schauspielerin ganz in ihrem Element. 

ARD
Einmal Hallig und zurück
Komödie • 05.07.2023 • 20:15 Uhr

Das Revier der Klatschreporterin Fanny Reitmeyer in "Einmal Hallig und zurück" sind Charity-Veranstaltungen und Filmpremieren. Dann aber stößt sie per Zufall auf einen vermeintlichen Wirtschaftsskandal und sieht sich schon bald als Aufdeckerin eines deutschen Watergate. Weil sie aber bei ihren Recherchen erwischt wird, legt ihr "Mega"-Chef Bernd Fliegner (Robert Palfrader) nahe, sich rar zu machen. Fanny entschwindet auf eine abgelegene Hallig, auf der sie den bärbeißigen Einsiedler Hagen Kluth (Charly Hübner porträtieren soll.

In Stöckelschuhen stackst Fanny also durchs norddeutsche Marschland und legt sich erst einmal mit einem von Hagens Schafen an. Anke Engelke spielt diese Klatschreporterin auf Abwegen so, wie man es von ihr kennt: schrill, anzüglich und urkomisch. Als Fanny schließlich auf den brummigen Hagen trifft, kanzelt der sie schnell ab: "Hier trinkt man Tee – und hält die Klappe", erklärt er ihr bündig, wie man sich auf einer Hallig so zu verhalten habe.

Anfangs scheint der Insulaner sich mehr für die vom Aussterben bedrohte Lachseeschwalbe zu interessieren als für die Festlandbewohnerin im Bordsteinschwalben-Look. Irgendwann aber, als sie beiden merken, dass die bösen Windradbetreiber ihr gemeinsamer Feind sind, kommen sie sich näher.

Anke Engelke macht Film zum TV-Highlight

Was dann passiert in "Einmal Hallig und zurück" (Regie: Hermine Huntgeburth, Buch: Chris Geletneky und Sascha Albrecht), ist so vorhersehbar wie das Auf und Ab von Ebbe und Flut: Nach einigen deutsch-deutschen Culture-Clash-Sperenzchen entdeckt Fanny die Landfrau in sich, und der wettergegerbte Kauz von der Hallig seine weiche Seite. Gemeinsam sagen sie den Windradbetreibern den Kampf an, und "Einmal Hallig und zurück" wird gar noch politisch.

Als Story ist das ziemlich dünn und vorhersehbar, aber egal: Dank Anke Engelke ist "Einmal Hallig und zurück" vor allem eines: verdammt witzig. Sie macht aus dem Film, den das Erste jetzt in einer Wiederholung zeigt, einen "Ladykracher"-Sketch in Überlänge. Wie sie sich die Zipfelmütze überzieht und mit dem Inseleinsiedler Plattdeutsch schnackt, hat hohen Schauwert. Hätte man Engelke auch noch das Drehbuch schreiben lassen – "Einmal Hallig und zurück" wäre die perfekte Feierabendkomödie geworden.

Einmal Hallig und zurück – Mi. 05.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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