So soll sich der ARD-Talk ändern

Louis Klamroth will "Hart aber fair" radikal verändern

25.01.2024, 08.52 Uhr

Aktuell befindet sich die ARD-Sendung "Hart aber fair" in der Winterpause. Die haben Moderator Louis Klamroth und sein Team genutzt, um an dem Talk-Klassiker einige Änderungen vorzunehmen. Nun wurde das neue Konzept bekannt gegeben. 

Neues Gewand, neue Akzente

Er ist der letzte der öffentlich-rechtlichen Polit-Talker, der noch in der Winterpause ist. Erst am Montag, 29. Januar, 21 Uhr, kehrt Louis Klamroth mit "Hart aber fair" ins Erste zurück. Die ausgedehnte Pause haben der Moderator und sein Produktionsteam offenbar genutzt, um den Traditions-Talk der ARD neu zu erfinden. Wie aus einer Sondermitteilung vom Mittwoch hervorgeht, erwartet das Publikum eine ganze Reihe an einschneidenden Neuerungen.

Veränderungen werde es geben "bei der Gäste- und Themenauswahl und der Dramaturgie sowie bei der Gestaltung des Studios und dem Look der Sendung". Louis Klamroth verspricht, der vom WDR verantwortete Talk werde "nicht nur im neuen Gewand daherkommen, sondern auch inhaltlich neue Akzente setzen und digitaler werden". Der Moderator weiter: "Wir werden viel ausprobieren, darauf freue ich mich!"

Wortmeldungen aus der Bevölkerung mehr Raum geben

Konkret geplant sind ein neuer Studioaufbau mit Townhall-Charakter, der Wortmeldungen aus der Bevölkerung mehr Raum geben soll. Deren "Stimmen und Perspektiven" bekämen durch das neue Studio-Konzept "einen noch größeren Stellenwert". Daneben wolle man "gesellschaftliche Debattenthemen mit hohem Gesprächswert stärker in den Fokus rücken".

Auch der Online-Auftritt der Sendereihe wird innovativ erweitert: So soll es jeweils dienstags nach der Ausstrahlung am Vorabend eine von Louis Klamroth kommentierte und durch redaktionelle Inhalte ergänzte Version der jeweils aktuellen Talk-Ausgabe zum Abruf in der Mediathek geben.

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sieht die Sendung künftig besser gerüstet, "den Anliegen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger" noch mehr Raum zu bieten – "getreu dem bewährten Motto der Sendung 'Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft'." Das erfolgreiche Konzept habe man weiterentwickelt, "um so gezielt auch ein jüngeres Publikum anzusprechen". Politik werde "im besten Sinne mit den Anliegen und Fragen aus der Mitte der Gesellschaft konfrontiert".

Frank Plasberg über Ausbootung irritiert

Hintergrund der Konzeptneuerungen ist eine kontroverse Entscheidung hinter den Kulissen der Show. Seit 2024 produziert Louis Klamroth "Hart aber fair" selbst mit seiner in Florida Factual GmbH umbenannten Firma. Beteiligt an ihr ist die von den ProSieben-Stars Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gegründete Florida Entertainment GmbH.

Zuvor war das Format von der Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann des langjährigen "Hart aber fair"-Moderators Frank Plasberg produziert worden. Über die Art und Weise, wie der Vertrag mit Ansager & Schnipselmann zugunsten seines Nachfolgers nicht verlängert wurde, zeigte sich Plasberg in einem viel beachteten Interview irritiert. Er hatte die Moderation 2022 nach 22 Jahren aus freien Stücken abgegeben und Louis Klamroth als Nachfolger selbst mit ausgesucht.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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