Doku über die Klimaaktivistin

"Ich bin Greta": Vom ersten Schulstreik bis zur Atlantiküberquerung im Segelboot

22.02.2023, 08.39 Uhr
von Jasmin Herzog

Greta Thunberg - Für die Einen eine Ikone, für die Anderen eine Hassfigur. In ihren jungen Jahren hat die Klimaaktivisten beeindruckend viel erreicht. Die Doku "Ich bin Greta" zeigt den Werdegang der Schwedin von ihrem ersten Schulstreik bis zu ihrer Atlantiküberquerung im Segelboot.

3sat
"Ich bin Greta"
Dokumentarfilm • 22.02.2023 • 20:16 Uhr

Die meisten Filmemacher hoffen, dass das Publikum das Kino glücklich verlässt. Aus seinem Film hingegen, sagte damals Regisseur Nathan Grossman, gehe man hoffentlich frustriert wieder nach Hause. Frustriert über die Politik, die noch immer nicht genug tue im Kampf gegen den Klimawandel, frustriert, wie es Greta Thunberg immer wieder sei, wenn sie sich dieselben leeren Worte wieder und wieder anhören müsse. Grossman drehte einen Dokumentarfilm über Greta Thunberg, den sich der US-Streamingdienst Hulu exklusiv gesichert hatte.

Filmemacher begleitete Thunberg, bevor sie international bekannt wurde

Überlebensgroß predigte die heute 20-Jährige also von der Leinwand. Und das, obwohl sie sich stets ja immer selbst nur als kleinen Teil von etwas viel Größerem sieht: dem Kampf gegen den Klimawandel, diese gewaltige Bedrohung unserer Zeit. Bereits einen Monat nach seiner Kinopremiere zeigte das Erste den Film unter dem deutschen Titel "Ich bin Greta" als Free-TV-Premiere. Nun ist das Werk bei 3sat als Wiederholung zur besten Sendezeit zu sehen.

Der Schwede Grossman hat Thunberg bereits begleitet, als noch nicht abzusehen war, zu welch Ikone das Mädchen aus Stockholm werden würde. Thunberg, sagt er, sei ihm schon aufgefallen, als sie noch recht unbeachtet von den Medien vor dem schwedischen Reichstag saß und für einen entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel streikte.

"Da passiert etwas ganz Großes, und mittendrin ist Greta Thunberg"

"Wir blieben im Hintergrund und dachten, wir könnten ein, zwei Tage filmen und gucken, was passiert", erklärt Grossman in den Pressenotizen zu seinem Film. "Zunächst war es schwer zu sagen, ob Greta eine führende Rolle innerhalb der Protestbewegung einnehmen würde oder ob der Film eher von der Bewegung als solcher handeln sollte." Irgendwann aber war klar: Da passiert etwas ganz Großes, und mittendrin ist Greta Thunberg.

Seitdem ist Grossman mit seiner Kamera an Thunbergs Seite geblieben. Er hat sie begleitet bei ihren unzähligen öffentlichen Auftritten – etwa vor dem Europäischen Parlament – und hat mit ihr, im Herbst 2019, in einem Segelboot den Atlantik überquert. Dabei hat er nicht nur erlebt, wie die Gefahren des Klimawandels immer mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt sind – "Ich bin Greta" ist auch die Geschichte einer jungen Frau, die völlig unvermittelt zum Idol – und zur Hassfigur – von Millionen Menschen weltweit geworden ist. "Ich hoffe", sagt sie, "jeder, der den Film sieht, kann letztlich verstehen, dass wir Jugendlichen nicht einfach aus Spaß an Schulstreiks teilnehmen. Wir protestieren, weil wir keine andere Wahl haben."

"Ich bin Greta" – Mi. 22.02. – 3sat: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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