Diese Sky-Actionserie gibt Vollgas!

"Drift – Partners in Crime": Europaweite Schnitzeljagd und dubiose Gegner

21.02.2023, 10.35 Uhr
von Julian Weinberger

Wer einen Action-Kracher sucht, wird mit der Serie "Drift – Partners in Crime" von Sky fündig. Dabei geht es bei einer rasanten Schnitzeljagd quer durch Europa nicht grade zimperlich zu. Zwei Brüder sind auf der waghalsigen Tour unterwegs, müssen schnelle Verfolgungsfahrten meistern und sich gegen ihre dubiosen Gegenspieler behaupten. 

Die Bilanz nach etwas mehr als einer Viertelstunde von "Drift – Partners in Crime" liest sich verheerend: Eine halsbrecherische Verfolgungsjagd entlang einer abschüssigen Küstenstrecke endet mit einer Kollision samt Flammenball. Wenig später, nach einem Zeitsprung in die Vergangenheit, bricht eine Autobahnbrücke nach einer schweren Karambolage in sich zusammen. Zuvor schon war der Anhänger eines Gefahrguttransports in die Tiefe gestürzt und unter großem Bohei explodiert.

Sky-Serie erinnert an "Alarm für Cobra 11"

Wüsste man es nicht besser, würde man sich bei der neuen Actionserie von Sky (ab 24. Februar) in einer Folge mit den Autobahncops des RTL-Dauerbrenners "Alarm für Cobra 11" wähnen. Hier wie dort beherrschen waghalsige Fahrmanöver und aufwendig inszenierte Actionstunts das Geschehen. Doch von Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) ist in den fünf Auftaktfolgen von "Drift – Partners in Crime" – der zweite Teil der Serie debütiert im Herbst – keine Spur.

Stattdessen sieht sich der Polizist Ali (Ken Duken) ziemlich unter Zugzwang. Besagte Brückenexplosion steht am Ende eines außer Kontrolle geratenen Gefangenentransports, die Ali ins Krankenhaus und seine Kollegin Frida (Angelina Häntsch) sogar auf die Intensivstation befördert. Gesundheitlich geht es Ali rasch besser, dienstlich aber muss der von den Medien zum "Brückenbomber" erklärte Beamte bis zur Klärung des Sachverhalts eine Suspendierung aussitzen.

Ali, Typ knorriger Ermittler und harter Hund, aber nimmt die Dinge selbst in die Hand – samt unerwarteter Hilfe. Sein von ihm entfremdeter Bruder Leo (Fabian Busch), LKA-Beamter aus Sachsen, schließt sich mit ihm zusammen. Auf sich gestellt kommt das Brüderduo einer Verschwörung auf die Spur, die sich bis in höchste Polizeikreise zieht. Währenddessen wendet sich Alis Freundin und Anwältin Maryam (Mina Pirzad) zunehmend von ihm ab und übernimmt sogar die rechtliche Vertretung einer Sammelklage.

Für wen ist "Drift – Partners in Crime" interessant?

Hoher Produktionswert, ein toll aufspielendes Ensemble und eine komplexe Handlung: Mit bisherigen deutschsprachigen Serien-Originals wie "Der Pass", "Babylon Berlin" oder "Souls" setzte Sky hohe Standards. Daran kann "Drift – Partners in Crime" nicht anknüpfen. Dafür ist die europaweite Action-Schnitzeljagd zu eindimensional erzählt. Korrupte Manager, dubiose Machenschaften innerhalb der Polizei und mysteriöse Drahtzieher ohne moralische Grenzen fügen dem Serienfach wenig Neues hinzu.

Kann man sich vor dem Bildschirm aber mit einem solide inszenierten Action-Plot anfreunden und über das ein oder andere Logikloch hinwegsehen, halten die fünf Episoden von "Drift – Partners in Crime" gut bei Laune. Dazu gibt's unter der Regie von Tim Trachte ("Biohackers") noch jede Menge privates Drama: Die beiden ungleichen Brüder hat einst der tragische Tod ihres Vaters entzweit, sie scheinen aber trotz der ausweglosen Situation wieder zunehmend zueinanderzufinden.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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