ZDF-Doku über Organspende

"37°: Dein Herz in mir": Wie eine Spende ein Leben rettet

21.02.2023, 09.12 Uhr
von Franziska Wenzlick

In Deutschland warten immer noch viel zu viele Menschen auf eine Organspende. Menschen wie Robert, Dirk und Anita haben durch ein neues Organ eine zweite Chance auf das Leben bekommen. Die ZDF-Doku "37°: Dein Herz in mir" zeigt die bewegende Suche nach einem Spender und wie ein ausgefüllter Spendenausweis Leben retten kann. 

ZDF
37°: Dein Herz in mir
Reportage • 21.02.2023 • 22:15 Uhr

In Deutschland herrscht ein Mangel an Spenderorganen: Obwohl die Spendenbereitschaft hierzulande laut Umfragen sehr hoch sein soll, besitzt nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung einen Organspendeausweis. Die Folgen sind verheerend: Jedes Jahr sterben Hunderte, die auf entsprechenden Wartelisten stehen, weil sie nicht rechtzeitig ein Organ erhalten. Dabei sind Organspenden nicht zuletzt aufgrund der steigenden Lebenserwartung von immer größerer Bedeutung – immer mehr schwere Erkrankungen könnten durch eine Transplantation therapiert werden.

Robert möchte seine Kinder aufwachsen sehen

Für ihre "37°"-Reportage "Dein Herz in mir – Organspende als zweite Chance" hat die Filmemacherin Nathalie Suthor drei Menschen begleitet, die auf den erlösenden Anruf warten oder gewartet haben. Robert etwa, ein 33-jähriger Familienvater, lebt seit 2021 mit einer neuen Leber. Seine einst durch eine chronische Erkrankung verringerte Lebenserwartung ist seit der Transplantation drastisch gestiegen. Klar: Bis zur vollständigen Genesung liegt noch ein langer Weg vor ihm, das ist Robert bewusst. Dass er dank der Spenderleber nun reelle Chancen hat, seine Kinder aufwachsen zu sehen, lässt den jungen Mann jedoch optimistisch bleiben.

Auch Dirk kennt das Gefühl, auf eine Organspende angewiesen zu sein. 2016 wurde dem früheren Flugbegleiter ein Kunstherz implantiert, nachdem das Organ durch eine verschleppte Grippe sowie eine Lungenentzündung schwer geschädigt war. "Irgendwann konnte ich keine 200 Meter mehr laufen", erinnert sich der 48-Jährige im Film. Das Kunstherz rettete ihm zum damaligen Zeitpunkt das Leben. Nun jedoch benötigt der dreifache Vater dringend ein Spenderherz. "Man sagt, dass in fünf Prozent der Fälle sich das Herz sogar ganz erholt, darauf habe ich natürlich gehofft, jetzt ist es ganz anders gekommen", erklärt er. Rund ein Jahr kann es durchschnittlich dauern, bis ein passendes Herz gefunden ist – ein quälend langer Zeitraum, der für viele Patientinnen und Patienten über Leben und Tod entscheiden kann.

Organspende kann ein hochsensibles Thema sein

In Deutschland, so wird im Film erklärt, herrscht die sogenannte "Entscheidungslösung". Sie besagt, dass der oder die Verstorbene zu Lebzeiten einer Organspende zustimmt oder dass dies durch seine Angehörigen nach dem Tode geschieht, die diese Entscheidung auf der Grundlage des mutmaßlichen Willens des Verstorbenen treffen sollen.

Doch nicht immer ist die Spende nach dem Tod die einzige Option: Der 24-jährigen Anita beispielsweise könnte auch durch eine Lebendspende geholfen werden. Durch eine seltene Erberkrankung benötigt sie eine neue Niere. Die durchschnittliche Wartezeit für Nieren beträgt jedoch acht bis zehn Jahre. Eine Spende von Familienmitgliedern wäre eine rasche Alternative – doch auch den Spendern wird viel abverlangt. Der Film zeigt: Organspende kann ein hochsensibles Thema sein.

37°: Dein Herz in mir – Di. 21.02. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren